Energiehybrid für höhere und längere Leistung

Verbindung von Batterien und Superkondensatoren.

Batterien speichern große Energiemengen und geben diese langsam ab. Superkondensatoren deponieren hingegen nur geringe Energiemengen, sie erzielen kurzzeitige, aber weitaus stärkere Spitzenleistungen. Jetzt entwickeln Forschergruppen der TU Graz und der südfranzösischen Université de Montpellier einen Energiespeicherhybrid, der die hohe Energiedichte und die hohe Leistung verbinden soll.

Wie Stefan Freunberger vom Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz ausführt, ist man auf ein flüssiges Ladungsspeichermaterial gestoßen, das eine ähnlich hohe Energiedichte wie Batterien aufweist, dabei aber so hohe Leistungen wie ein Superkondensator erzielt.

Bei 30 Grad flüssiges Salz

Grundlage ist eine neuartige ionische Flüssigkeit, die aus einem organischen Salz besteht, das bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius flüssig ist. Diese Flüssigkeit kann ähnlich wie ein Festkörperspeicher Ionen einspeichern, erlaubt den Ionen aber eine bessere Beweglichkeit. Nachfolgende Anwendungen kann sich Freunberger bei einem integrierten Energieliefersystem vorstellen, das eine selbstständige Energieversorgung mit hoher Leistung verbindet. Der Einsatz dieser Energiehybride könnte von Batterien für Elektroautos bis zur Herstellung von kleinsten Knopfbatterien reichen.

Das Projekt, an dem Freunberger mit seinem Zehn-Personen-Team und die Partner aus Montpellier arbeiten, wurde in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Nature Materials“ beschrieben. Unterstützt werden die Forschungen vom Europäischen Forschungsrat (ERC). Das fünfjährige Förderprogramm startete Anfang 2015 und umfasst den gesamten Bereich der elektrochemischen Energiespeicher. (APA/ewi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.