Vom Bio-Reaktor ins Müsli

Im Röhrensystem von Ecoduna – hier die Pilotanlage – ist die Algenblüte höchst erwünscht. Das einzige Abgas, das anfällt, ist Sauerstoff.
Im Röhrensystem von Ecoduna – hier die Pilotanlage – ist die Algenblüte höchst erwünscht. Das einzige Abgas, das anfällt, ist Sauerstoff.(c) Ecoduna
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In Bruck an der Leitha entsteht Österreichs erste industrielle Anlage zur Herstellung von Mikroalgen. Das weltweit patentierte System soll jährlich 300 Tonnen Algenbiomasse liefern.

Man könnte sie als radikalen Gegenentwurf zum Schweinsschnitzel betrachten: Algen. Als Makroalgen garnieren sie etwa in der japanischen Küche rohen Fisch. Als einzellige Mikroalgen landen sie in grünen Mixgetränken (Smoothies), Tees und Müslis. Ihre Omega-3-Fettsäuren können Fischölkapseln ersetzen. Algen werden zu, wenn auch umstrittenen, Nahrungsergänzungsmitteln in Pillen- oder Pulverform. Sogar eine österreichische Algenlimonade gibt es. Als nachwachsender Rohstoff für Biosprit und Bioplastik kommen sie ebenfalls in Frage. Kurzum: In Algen sehen viele einen zukunftsträchtigen Rohstoff.

Jedenfalls Johann Mörwald, Chef der niederösterreichischen Ecoduna AG, und seine Mitstreiter. Sie geben im Zuge einer Kapitalerhöhung derzeit bis zu 380.000 frische Aktien aus. 18 Millionen Euro soll insgesamt kosten, was man in Österreich bislang vergeblich sucht. Der Löwenanteil der Weltalgenernte kommt nämlich aus Asien. Dort impft man das Wasser offener Teiche mit Algen, sie vermehren sich und werden abschließend geerntet. In Bruck an der Leitha entsteht ein geschlossenes System mit kontrollierten Bedingungen. „Es gibt keinen einmaligen Erntevorgang, sondern eine stetige Teilernte. Das ist letztlich der Industrialisierungsschritt, der uns gelungen ist“, erklärt Geschäftsführer Mörwald.

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