Forscher der Uni Wien ergründen die Eigenschaften von Musik und Schall. Sie wollen wissen, was lieblichen Klang von lästigem Lärm unterscheidet.
Sonntagmorgen. Frühstück auf der Terrasse des Lieblingscafés. Leichtes Blätterrauschen, Menschengemurmel und entferntes Besteckklirren schaffen gehörte Wohlfühlatmosphäre. Bis die gewaltige Beschleunigungskraft eines passierenden Motorrades die Geräuschkulisse in Fetzen reißt. Ein großes Ärgernis für lärmempfindliche Frühstücker. Dem Menschen auf dem Motorrad wiederum verleiht das Kolbenknattern ein Gefühl von Freiheit, Kraft und vielleicht Erhabenheit.
Das unterschiedliche Empfinden gegenüber derselben Schallquelle führt Christoph Reuter, Vorstand des Instituts für Musikwissenschaften der Uni Wien, auf mehrere Ursachen zurück. Zum einen hänge es wesentlich mit der emotionalen Bindung, in diesem Fall zum Motorrad, zusammen.