Betonbauwerke aus der Stickmaschine

Mithilfe eines 3-D-Druckers können Betonformen aus Karbonfasern von bis zu zwei Metern Länge hergestellt werden. Der Schlitten dient als Größenvergleich.
Mithilfe eines 3-D-Druckers können Betonformen aus Karbonfasern von bis zu zwei Metern Länge hergestellt werden. Der Schlitten dient als Größenvergleich.(c) Matthias Egger, Arbeitsbereich Massivbau und Brückenbau
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Textilforschung. In Dornbirn werden Karbonbewehrungen mit Textiltechniken für Beton entwickelt. Das ersetzt Stahlbeton, ist leicht und spart Material. Auch 3-D-Drucker sind im Einsatz, um Karbonbeton in Form zu bringen.

Wer an intelligente Textilien denkt, hat oft smarte Kleidung im Sinn, also Gewand, das neue Funktionen erfüllt. So können etwa Sensoren integriert sein oder auch geruchshemmende Substanzen. „Wenn wir am Institut für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn von intelligenten Textilien reden, denken wir nicht nur Bekleidung, sondern an viel mehr. Wir überlegen, welchen Gegenstand man machen könnte, der heute noch aus anderem Material besteht“, sagt Tung Pham, der seit 2016 Stiftungsprofessor für Textile Verbundwerkstoffe und technische Textilien an der Uni Innsbruck ist – gefördert vom Technologieministerium.
Gemeinsam mit Forschern aus der Bautechnik und der Architektur erschafft sein Team Betongebilde auf Basis von Textilien: Dazu werden Stickmaschinen eingesetzt, die eine gitterartige Matrix aus Karbonfasern herstellen. Diese technische Stickerei ersetzt die Stahlbewehrung von herkömmlichem Stahlbeton. „Kohlefasern sind viel leichter als Stahl und in ihrer Ausführung viel flexibler als Stahlbeton“, erklärt Pham, der in Vietnam geboren wurde und in Deutschland Werkstoffwissenschaften studiert hat. Auf die gitterartige Karbonbewehrung kann der Beton aufgegossen werden, wie es auch bei Stahlbeton üblich ist.

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