Schüler nutzen Medien täglich zehn Stunden

Auch Übergewicht schränkt ihre Sportlichkeit ein.

„Ohne mein Smartphone kann ich nicht leben“: Das sagt knapp ein Drittel (31,1 Prozent) derjenigen Tiroler Zehn- bis 14-Jährigen, die für eine Studie zum Zusammenhang zwischen Mediennutzung und körperlicher Verfassung befragt wurden. Täglich 10,3 Stunden Medienkonsum unter der Woche (und gar zwölf Stunden am Wochenende) stehen 5,1 Stunden Sport pro Woche gegenüber.

Klaus Greier von Institut für Sportwissenschaften der Uni Innsbruck und Team haben 391 Kinder und Jugendliche aus 16 Tiroler Schulklassen (Neue Mittelschule und Gymnasium) nach ihrer Mediennutzung befragt – und parallel ihren Body-Mass-Index (BMI) und ihre motorischen Fähigkeiten bestimmt. Dies passierte mittels Deutschem Motorik-Test, der unter anderem feststellt, wie viele Liegestütze und Sit-ups 6- bis 18-Jährige in 40 Sekunden schaffen, und der auch einen 20-Meter-Sprint vorsieht.

Bei den Körpermassen weisen die Autoren auf die hohen Anteile adipöser Kinder (ab einem BMI von 30) hin: 71,5 Prozent der Burschen waren normalgewichtig, 10,6 Prozent übergewichtig und 13,2 Prozent adipös. Bei den Mädchen lag der Anteil der Normalgewichtigen bei 75 Prozent, 10,9 Prozent waren übergewichtig und 10,3 Prozent adipös.

Am Bildschirm statt im Hof

Die Wissenschaftler fanden heraus: Je übergewichtiger die Schüler waren, je intensiver ihre Mediennutzung, und je eher sie Migrationshintergrund hatten, umso geringer waren ihre sportlichen Aktivitäten und motorischen Fähigkeiten. Zu bedenken sei aber, dass Mediennutzung die Sportlichkeit der Kinder und Jugendlichen nicht per se negativ beeinflusse. Vielmehr beansprucht Computerspielen die Freizeit – die dann nicht für Bewegung genutzt werden kann. (APA/trick)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2017)

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