Nanopartikel von Tätowierfarben reisen im Körper

Tätowierfarben wandern in den Körper ein.
Tätowierfarben wandern in den Körper ein.(c) Reuters
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Das Pigment Titanweiß wird in den Lymphknoten angereichert.

Schwermetalle wie Nickel oder Chrom, giftige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe: Farbstoffe in Tätowierungen können durchaus bedenkliche Substanzen enthalten; auch zerfallen die oft verwendeten Azo-Farbstoffe (z. B. Methylorange) unter Einwirkung von UV-Licht in gesundheitsschädliche Stoffe. Tückischerweise bleiben die Farben auch nicht in der Haut, sondern wandern in den Körper ein: Wolfgang Bäumler (Uni Regensburg) hat schon vor Jahren gezeigt, dass die den Tätowierungen am nächsten liegenden Lymphknoten – die ja auch dafür zuständig sind, störende Stoffe zu entsorgen – regelrecht eingefärbt sind.

Nun berichten Forscher um Bernhard Hesse vom europäischen Synchrotron in Grenoble, dass Titanweiß (TiO2), das weiße Pigment, das als Trägermaterial für Tätowierfarben dient, auch in Form von Nanopartikeln (mit weniger als einem Mikrometer Durchmesser) in Lymphknoten wandert und dort angereichert wird (Scientific Reports, 12. 9.). „Das Problem ist“, sagt Hesse: „Wir wissen nicht, wie Nanopartikel reagieren.“ (tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2017)

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