Österreich und sein Sternentor

Wenn eine Rakete ins All abhebt, ist sehr oft auch österreichische Technologie an Bord. Hier der Start einer Ariane 5 vom ESA-Weltraumbahnhof in Französisch Guyana, Mai 2017.
Wenn eine Rakete ins All abhebt, ist sehr oft auch österreichische Technologie an Bord. Hier der Start einer Ariane 5 vom ESA-Weltraumbahnhof in Französisch Guyana, Mai 2017. (c) S MARTIN/ ESA-CNES-ARIANESPACE
  • Drucken

30 Jahre ist Österreich schon Teil von Europas Raumfahrtagentur ESA. Das wurde jüngst groß gefeiert. Mit Recht: Wir haben dort einiges geleistet.

Es war vor 14 Jahren, in der Nacht von 25. auf 26. Dezember 2003, da ließ ein Steirer im in Österreich nicht allzu bekannten Darmstadt nahe Frankfurt einen Schampuskorken (Veuve Clicquot) knallen. Dem bodenständigen Mann mit der cäsarischen Nase war ein gewaltiges Grinsen ins Gesicht geschrieben, er stand in einem mit Leuchtröhrenlicht ungesund blaustichig durchfluteten, bunkerartigen Raum und schenkte einer klatschenden und in Sprachen wie Englisch, Deutsch und Französisch johlenden Menge Champagner aus.

Als es draußen in der grauen Umgebung dämmerte, ging das Treiben immer noch weiter. Nun ja, der Mann aus einem kleinen Ort nahe Gleisdorf in der Südsteiermark hatte gerade europäische Raumfahrtgeschichte geschrieben: Rudolf Schmidt, damals 54, hatte als Chef eines europäisch-gemischten Teams soeben in der Operationszentrale Estec (European Space Research and Technology Centre) der Raumfahrtagentur ESA die erste Raumsonde Europas – Mars Express – zum Mars gebracht. Das war damals nur Amerikanern und Russen gelungen. Sie kreist dort noch und kartografierte den Planeten mit bis dato unerreichter Exaktheit, fand große Mengen Wassereis und Spuren von Methan und ist bis heute eine der größten Leistungen der ESA seit deren Gründung 1975 durch zehn Staaten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.