Was Psychiater aus Facebook lesen könnten

Die Häufung bestimmter Wörter soll auf Depression schließen lassen.

Depression sei „underdiagnosed“ und „undertreated“, schreiben US-Psychologen um Johannes Eichstaedt (Philadelphia) – und schlagen eine neue Form der Diagnostik vor: Aus der Häufigkeit von Wörtern in den Facebook-Einträgen einer Person lasse sich lesen, ob sie an Depression leidet. In Pnas (15. 10.) zeigen sie zehn typische Wortfelder: Vier stehen für Stimmung (pain/tears/cry, hate/feel/sick, feel/hurt/how, aber auch better/feel, wir nennen hier nur die häufigsten Wörter des jeweiligen Felds), eine für Einsamkeit (baby/miss/much), zwei für Feindseligkeit (hate/f***ing, right/now), zwei für körperliche Beschwerden (sick/feel, hurt/bad/body), eine für ärztliche Behandlung (hospital/pain/surgery). Typisch für Depression sei auch die Häufung von Fürwortern der ersten Person Singular. „Daten aus sozialen Medien enthalten Marker, ähnlich wie das Genom“, sagt Eichstaedt, er hoffe, dass „unauffälliges Screening“ von Facebook in öffentliche Gesundheitssysteme integriert werde. (tk)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2018)

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