Karotten für die Betonherstellung

Clemens Fabry
  • Drucken

Kleinste Partikel aus dem orangen Gemüse können Risse im Zement vermeiden und die Herstellung ökologischer machen, sagt ein britisches Forscherteam.

Eine geringe Menge an kleinsten Partikeln aus Karotten macht Beton um bis zu 80 Prozent stärker. Risse im Beton werden durch die Beimischung verhindert und durch die Senkung des Bedarfs an Beton werde auch der CO2-Ausstoß verringert, ergab Forschung an der britischen Universität Lancaster. Derzeit verursacht Zementherstellung sieben Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes, schätzt die IEA.

Die Karottenpartikel werden von der schottischen Firma CelluComp hergestellt. CEO Christian Kemp-Griffin erläuterte, dass Karotten, die fast zur Gänze aus Wasser bestehen, dank Zellulose trotzdem prall und knacksig bleiben. Diese gibt es in allen Pflanzen, insbesondere in Holz, aber sie ist aus Gemüse leichter zu gewinnen. Da es weltweit sehr viel Gemüseabfall gibt, sei diese Zellulose eine billige und ökologische Quelle für die Fasern. "Man kann einfach ein paar solche Fasern in andere Materialien stopfen und sie werden zu einem Zusatzstoff, der Leistungsmerkmale erhöht", so Kemp-Griffin.

Schon eine winzige Menge Zellulose verändere die Eigenschaften von Zement, weil sie das Verhalten von Wasser beim Aushärten des Betons verändern. "Es sind nicht die physikalischen Eigenschaften der Faser, die zur Stärkung des Betons führen, sondern die Fähigkeit, Wasser zu binden. Es gibt eine chemische Reaktion zwischen den Fasern und dem Zement." Nun werde auch mit Fasern aus der Zuckerrübe getestet, da bei der Zuckergewinnung riesige Mengen Pulpe übrigbleiben, sagte Mohamed Saafi, Leiter der Forschungsgruppe.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.