Rasende Neutrinos? Vermutlich gingen die Uhren falsch!

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Bei einem Experiment im CERN hat man Neutrinos detektiert, die schneller unterwegs waren als das Licht. Zeitmessfehler könnten dazu geführt haben, dass bei den Teilchen Überlichtgeschwindigkeit gefunden wurde.

Seit 23. September schauen alle Einstein-Interessierten – und die sind Legion – gebannt auf das, was aus dem Gran-Sasso-Labor in den Abruzzen dringt. Von dort war eine Sensation gekommen: Man habe Neutrinos detektiert, die schneller unterwegs waren als das Licht. Diese Teilchen waren im CERN in Genf produziert und Richtung Gran Sasso gelenkt worden, sie brauchten für die 731 Kilometer 2,43 Millisekunden. Licht hätte 60 Nanosekunden länger gebraucht – aber nichts kann sich schneller bewegen als Licht, damit steht und fällt die spezielle Relativitätstheorie.

Viele an dem Experiment nicht beteiligte Physiker vermuteten Messfehler, aber die Forschergruppe blieb bei ihrem Befund, sie konnte ihn sogar reproduzieren, wieder waren die Neutrinos 60 Nanosekunden rascher. Die Zweifel aber blieben, und nun werden sie aus dem Gran Sasso selbst bestätigt, offiziell und klandestin. Eine anonyme Quelle hat „Science“ berichtet, dass die fehlerhafte Verbindung eines Kabels bei der Zeitmessung für exakt die 60 Nanosekunden verantwortlich sei: Die Geschwindigkeit von Licht ist einfach zu messen, man schickt es auf einen Spiegel, es kommt zurück, man braucht nur eine Uhr. Für die von Neutrinos braucht man zwei, je eine am Abflugs- und am Ankunftsort. Die wurden im Experiment kunstvoll koordiniert, über das GPS-System. Und bei dessen Einspeisung in die Uhr im Gran Sasso sei wegen des Kabels der Fehler passiert. (ScienceNow, 23. 2.)

Die Forscher selbst deuten Ähnliches an, sind aber noch einem zweiten möglichen Zeitmessfehler auf der Spur: Wäre der eingetreten, wären die Neutrinos noch rascher gewesen. (Naturenews, 23. 2.) jl

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