»Kosmische Visionen« aus Österreich

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Heimisches Know-how ist bei der nächsten Mission der Europäischen Weltraumagentur zu den eisigen Monden des Planten Jupiter mit an Bord.

Vor fünf Jahren hat die Europäische Weltraumagentur (ESA) ein neues Programm namens „Kosmische Visionen 2015–2025“ gestartet. Diese Woche wurde – aus drei Einreichungen – das erste konkrete Projekt ausgewählt, es nennt sich „Jupiter icy moons Explorer“, kurz „JUICE“, und daran ist auch österreichisches Know-how beteiligt.

Das Ziel dieser Mission sind die eisigen Monde des Planten Jupiter: Kallisto, Europa und Ganymed. Geklärt werden soll insbesondere, ob auf diesen Himmelskörpern lebensfreundliche Bedingungen herrschten bzw. herrschen. Unter der Oberfläche werden auf allen drei Monden Ozeane vermutet, nun will man die Dicke der Eiskruste messen und mögliche Standorte für künftige Untersuchungen bestimmen. Studiert wird zudem die Wechselwirkung der Monde mit dem Jupiter – dadurch will die ESA mehr über die Entstehung des Gasplaneten und seiner Trabanten erfahren.

Dabei ist aller Voraussicht nach auch österreichisches Know-how: Das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) bewirbt sich um eines der Plasmainstrumente, wird an der Antennenkalibrierung beteiligt sein und baut in Kooperation mit der TU Graz ein völlig neuartiges Laser-Magnetometer, gab Institutsleiter Wolfgang Baumjohann bekannt. Die endgültige Auswahl der Instrumente erfolgt im Herbst dieses Jahres.

Klappt alles nach Plan, dann startet die JUICE-Mission 2022, nach siebenjähriger Reise soll die Sonde Kallisto besuchen, dann zweimal an Europa vorbeifliegen und schließlich in die Umlaufbahn von Ganymed einschwenken.

Beim „Cosmic Vision“-Programm stehen vier Fragen im Vordergrund: Was sind die Voraussetzungen für die Entstehung von Leben und von Planeten? Wie funktioniert das Sonnensystem? Was sind die grundlegenden Gesetze des Universums? Wie entstand das Universum, und woraus besteht es?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2012)

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