Wie lassen sich die Straßen für den Klimawandel wappnen?

Österreichische Forscher haben neue Maßnahmen erarbeitet.

Extreme Wetterereignisse wie Hangrutschungen oder Muren verursachen jedes Jahr auf den heimischen Straßen Schäden in Millionenhöhe. Was kann man unternehmen, um dem Klimawandel zu begegnen? Und: Was kann der Einzelne tun?

Wenn es im Sommer sehr heiß ist, heben sich mitunter Betonteile auf Autobahnen. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch teuer zu sanieren. Noch größere Schäden richten starke Regenfälle oder Stürme an. Dabei gehen Muren ab oder Hänge rutschen und begraben die Verkehrsinfrastruktur unter sich. Experten gehen davon aus, dass solche Ereignisse mit dem Klimawandel tendenziell weiter zunehmen.

Die Schäden für die heimischen Straßen belaufen sich schon jetzt jährlich auf 20 bis 50 Millionen Euro. Der volkswirtschaftliche Schaden – wenn es etwa zu Lieferausfällen für Unternehmen kommt – läge noch deutlich höher, heißt es aus dem Umweltbundesamt. Dort haben Experten gemeinsam mit Forschern vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Uni Graz untersucht, wie sich Straßen besser auf den Klimawandel vorbereiten lassen.

Sie analysierten Daten aus vier Bundesländern: Steiermark, Salzburg, Vorarlberg und Tirol. Warum nur diese? „Viele Schäden sind noch nicht digital erfasst“, sagt Martin König vom Umweltbundesamt. Die Studienautoren empfehlen daher auch eine bundesweite Schadenserfassung: Mit speziellen Hinweiskarten ließen sich beim Bau neuer Straßen Gefahrenstellen vermeiden oder Sicherungsmaßnahmen wie Fangzäune vorab einplanen.

Wichtig sei auch das Management der Schutzwälder: So brauche es etwa Pflanzen, die mit dem Klimawandel zurechtkommen. Die Experten haben einen Katalog mit insgesamt 25 Maßnahmen für Entscheidungsträger entwickelt. Und was kann der Einzelne tun? Weniger Auto fahren hilft der Umwelt doppelt: Es verringert den Druck, zusätzliche Straßenkilometer zu bauen. Und spart zugleich CO2 .

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2014)

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