Wie bei jedem lebenswichtigen Stoff kann auch eine Überdosis Dihydrogenmonoxid (H2O, also Wasser) tödlich wirken.
Gärtner oder Botaniker, denen man berufsbedingt einen grünen Daumen zuschreibt, werden vom privaten Umfeld nicht selten um Rat gefragt, wenn eine geliebte Zimmerpflanze droht, über den Jordan zu gehen. „Meine Glückskastanie welkt, was soll ich tun?“, lautet dann die Frage; „hast du's mal mit Gießen probiert?“ die scherzhaft formulierte Gegenfrage. Die meisten assoziieren schlaffe Blätter mit Wassermangel. Gießen ist tatsächlich eine der ersten Pflichten, wenn man Tomaten und Gurken ernten oder schöne Grünpflanzen im Zimmer haben will. Allerdings: Welke Blätter können genauso ein Zeichen für zu nasse Erde sein.
„Einfach gesagt: Boden besteht aus groben, mittleren und feinen Poren“, erklärt Hans-Peter Kaul, Leiter der Abteilung Pflanzenbau im Department für Nutzpflanzen-Wissenschaften der Boku Wien. „In den groben ist normalerweise Luft; Wasser sickert durch sie hindurch. Feine Poren halten das Wasser mittels sogenannter Kapillarkräfte fest.“ Ein idealer Boden besteht somit aus einem guten Gemisch aus Luft und Wasser. Mit zunehmender Trockenheit schwindet das Wasser aus den Feinporen, bis den Wurzeln nichts mehr zu Verfügung steht. Die Pflanze welkt.