Forschungsfrage

Warum vertragen manche Menschen keine Äpfel?

Äpfel
Äpfel(c) imago/Karina Hessland (KH)
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Die Struktur der Allergene von Äpfeln und Birkenpollen ähnelt einander. Der Beweis gelang einem Innsbrucker Forscherteam erst kürzlich.

Wer jeden Tag einen Apfel isst, erspart sich den Doktor, besagt ein Sprichwort. Bei vielen Allergikern hingegen löst die Obstjause allerdings selbst Beschwerden aus: Gaumen und Rachen beginnen zu jucken, an den Lippen und im Mund bilden sich Bläschen, Augen und Nase rinnen. Vor allem Menschen mit Birkenpollenallergie leiden an solchen Reizsymptomen.

Der Grund liegt in einer Verwechslung: Die Struktur der Proteine in Birkenpollen und im Apfel ähnelt sich. „In Birkenpollen löst das Protein Bet v 1 die Allergie aus. Der Körper produziert IgE-Antikörper, die die typischen Symptome verursachen“, sagt Martin Tollinger vom Institut für Organische Chemie der Universität Innsbruck. Die im Körper gebildeten IgE-Antikörper binden allerdings auch an die ähnlich aufgebauten Proteine des Apfels – und lösen so die allergischen Beschwerden, die sogenannte Kreuzallergie, aus. „20 Prozent der Menschen in Mitteleuropa leiden an einer Birkenpollenallergie, 70 Prozent davon haben auch eine Kreuzallergie auf Apfel“, sagt Tollinger.

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