Forschungsfrage

Warum interessiert uns, wenn andere streiten?

Streitendes Paar
Streitendes Paar(c) imago/Jochen Tack
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Menschen leiten aus Konflikten anderer Anleitungen für das eigene Leben ab. Oder sind einfach froh, dass sie selbst gerade keinen Clinch haben.

Der Konflikt bringt die Quote. Das sei auch in der Reality-Show „Ich bin ein Star. Holt mich hier raus“ so, sagt Sarah Kohler von der Universität Klagenfurt. Dabei rittern zwölf B- und C-Promis, 24 Stunden von Fernsehkameras begleitet, um den Verbleib im Dschungelcamp. Brechen sie die teilweise ekelerregenden Prüfungen ab, gibt es weniger Essen für alle – und damit oft Streit. RTL zeigt das 2004 nach britischem Vorbild realisierte Format ab heute, Samstag, zum zwölften Mal. Und auch diesmal werden wieder mehrere Millionen Menschen zusehen, wie die Fetzen fliegen.

„Je mehr Streit, desto besser“, sagt Kohler. Die promovierte Kommunikationswissenschaftlerin, die nebenbei nun auch Psychologie studiert, hat analysiert, warum das Publikum so gern zusieht, wenn die Kandidaten Kakerlaken essen – und sich dabei in die Haare kriegen. „Streit ist in der westlichen Kultur etwas Privates, was nicht in der Öffentlichkeit stattfindet. Es weckt das Interesse, wenn wir – ob bei Nachbarn oder auf dem Bildschirm – etwas mitbekommen, was normalerweise nicht für unsere Augen und Ohren bestimmt ist“, sagt sie. Schaulust ist also das Argument.

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