Die Hanna im Oktober

18. Oktober 1864. Aus der Hanna (Or.-Ber.)(Kartoffel-Ernte). Die Hanna producirtaußer einer Menge Körner- und Hülsenfrüchte auch große Quantitäten Knollengemüse, worunter die Kartoffel nach der Runkelrübe die meiste Beachtung verdient.

18. Oktober 1864. Aus der Hanna (Or.-Ber.)(Kartoffel-Ernte). Die Hanna producirtaußer einer Menge Körner- und Hülsenfrüchte auch große Quantitäten Knollengemüse, worunter die Kartoffel nach der Runkelrübe die meiste Beachtung verdient. In mageren Erntejahren consumirt die Hanna das eigene Erträgniß selbst; wenn sie aber mit einem guten Erntejahr gesegnet ist, so gibt sie ein bedeutendes Quantum auf den Markt. Die Stärke-Industrie hat sich in der Hanna trotz des großen Reichthums an guten Kartoffeln noch nicht heimisch gemacht, und sind es die Spiritus-Fabriken, welche das überschüssige Quantum Frucht zur Erzeugung verwenden. Die Menge der disponiblen Kartoffeln ist für die Spiritus-Fabrication von Interesse und wirkt auf den Preis ihres Productes ein, da der aus dieser Frucht erzeugte Spiritus uns billiger zu stehen kommt.

Die Kartoffel enthält heuer einen geringen Wassergehalt, hat daher mehr Stärkestoff und wird ein bedeutendes Percent Alkohol liefern. Nach der Schätzung competenter Oekonomen dürfte die Hanna über zwei Millionen Centner Kartoffel zur Branntwein-Erzeugung abgeben können, der Preis beträgt per Wiener Centner noch immer 65–75 kr. Und wird später ohne Zweifel auf 50–60 kr. zurückgehen. Schon jetzt beginnen einige Brennereien aus Kartoffel zu brennen, und werden dieselben aller Wahrscheinlichkeit nach die Wintercampagne fort erzeugen, da sie auf bedeutende Quantitäten Kartoffel abgeschlossen haben. ■

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.