Allfälliges

Wien, 16. August 1866. Niederösterreichischer Landesausschuß.

Den Protocollen über die jüngsten Sitzungen des Landesausschusses für Niederösterreich entnehmen wir Folgendes: Ueber die vom Landesausschusse an das Kriegsministerium gerichtete Mittheilung, daß mehrere Marschstationen Beschwerde führen, weil ihnen die nach dem Landesgesetze vom 28. Februar 1863 gebührende Vergütung aus Landesmitteln von den betreffenden Truppen- und Transport-Commandanten verweigert wurde, eröffnet das Kriegsministerium, das den Commandanten der in Niederösterreich anlangenden oder durchziehenden Abtheilungen und Transporte die Entrichtung der aus dem Landesfonds gebührenden Entschädigung zu den das Militär-Aerar treffenden Einquartierungs- und Durchzugsgebühren an die Bezugsberechtigten nachdrücklichst eingeschärft wurde.

Das Kriegsministerium wird mit Beziehung auf die veröffentlichten Friedens-Präliminarien ersucht, zur Schonung der auf das härteste getroffenen Gemeinden von Niederösterreich nach Thunlichkeit die k. k. Truppen, sobald militärische Rücksichten es zulassen werden, in andere Länder zu verlegen. – An das Staatsministerium wurde das Ersuchen gerichtet, zu veranlassen, daß sämmtliche Requisitionen denjenigen, welche sie leisten mußten, aus Staatsmitteln nach ihrem wahren Werthe und mit möglichster Beschleunigung vergütet, und daß in besonders dringenden Fällen Vorschüsse à conto der amtlich zu ermittelnden Entschädigung verabfolgt werden.

Invasions-Chronik. Der Verein fürLandeskunde hat Einleitungen getroffen, um eine möglichst erschöpfende Chronik der preußischen Invasion in Niederösterreich zusammenzustellen. Außer den officiellen Quellen, um deren Benützung er sich bewirbt, wird er namentlich auf Berichte von verläßlichen Augenzeugen Gewicht legen, und sich zu diesem Zwecke mit den geeigneten Persönlichkeiten ins Einvernehmen setzen. ■

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2016)

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