Damals schrieb Gemischtes

Wien, 10. September 1866.Angekommene Kriegsgefangene. In der Nacht aufden 8. d. M. sind 209 gefangene und verwundete österreichische Soldaten aus demLazarethe in Leipzig, und an demselben Tage um 9 Uhr 926 Kriegsgefangene, hierunter 36 Mann Verwundete, aus Glatz, Neisse und Kosel hier angekommen. Die Verwundeten wurden sogleich in die hiesigen Spitäler vertheilt und die übrigen Gefangenen, über 400 Mann des Infanterie-Regiments Erzherzog Franz Karl, 160 Mann von Kaiser Alexander und andere nach allen Richtungen an sein Commando entsendet.

Sächsische Angelegenheiten. König Johann von Sachsen hat Rodaun in der Umgebung Wiens angekauft. Gerüchtweise steht dies im Zusammenhange mit seiner Abdankung zu Gunsten des Kronprinzen. Der Bohemia schreibt man: GesternAbends traf der sächsische General Nostitz, Commandant der Festung Königstein, hier ein. Es ist öffentliches Geheimnis,daß es sich um die Räumung der Festung und Uebergabe an die Preußen handelt. Preußischerseits besteht man darauf, das ganze Land inne zu haben, und so schwer den Sachsen das Zugeständnis wird, müssen sie sich doch dazu herbeilassen. Die Besatzung, welche in den nächsten Tagen abziehen dürfte, wird bis zur Ordnung der künftigen Militärverhältnisse sich auf österreichischen Boden begeben. ■

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2016)

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