Wolf Bachofner - Was ich lese

Film- und Theaterschauspieler, geboren 1961 in Wien

Ich bin zwar keine ausgesprochene Leseratte, außerdem rauben mir in meiner Freizeit meist meine Internet-Affinitätund das Schauen von (Serien-)DVDs die Stunden, die man braucht, um ein gutes Buch zu lesen; aber es gelingt mir doch immer wieder. Vor allem in einem längeren Urlaub können die Tage wie im Flug über einem spannenden Buch vergehen. Zudem versuche ich durch mein Abo der österreichischen Literaturzeitschrift „Volltext“ auf dem aktuellen Stand der literarischen Dinge zu bleiben.

Zurzeit lese ich Vienna von Eva Menasse (Kiepenheuer & Witsch Verlag) – ein Familienroman voll Humor über die Irrungen und Wirrungen der Familie Menasse seit der Zwischenkriegszeit. Vor Kurzem habe ich den spanischen Gegenwartsautor Rafael Chirbes aus beruflichen Gründen (leider nicht persönlich) kennengelernt. Ich habe unter anderem seinen Roman Am Ufer gelesen, eine kritische Auseinandersetzung mit den ökonomischen und menschlichen Auswirkungen des Tourismus in Spanien. Als Einstieg zu Chirbes kann ich den kurzen Roman Der Schuss des Jägers (beide Kunstmann Verlag) empfehlen.

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich den Roman Das Walnusshaus des zeitgenössischen bosnischen Schriftstellers Miljenko Jergović (Schöffling Verlag) geradezu verschlungen; ebenfalls eine Familiengeschichte in höchst interessanter chronologischer Umkehrung. Zwei Romane der Weltliteratur, die ich jedem ans Herz legen möchte, sind Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez sowie Anna Karenina von Leo Tolstoi. Somit kann ich sagen: Auch wenn ich's nicht so oft tue, wie's sein sollte, Bücher lesen ist cool! ■

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.09.2014)

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