Wortspielereien: Böser Armin

Verhören tun ja nicht nur Polizisten und Untersuchungsrichter. Verhören tun wir uns gelegentlich alle. Komische Verhörer, im Englischen Mondegreens genannt, beschäftigen uns hier seit zwei Wochen. Tassilo Halbritter etwa hat jahrelang im Lied „Du entschuldige, i kenn di?“ von Peter Cornelius mit Verwunderung den physiologischen Befund gehört: „Sie war in der Schultergegend schwach.“ Bis ihm jemand erklärte, es hieße „Sie war in der Schul' dagegen schwach“. Nun ist er aber draufgekommen, dass auch das nicht stimmt. Cornelius singt nämlich: „Sie war in der Schul' der erklärte Schwarm.“

Aber es gibt auch ganz alltägliche Verhörer. Fred Härting berichtet von den Volksschulkindern, die sich beim Schulausflug auf die angekündigten Landspaghetti gefreut haben, aber dann doch nur Lunchpakete bekamen.

Und noch einmal auch Religiöses: Hartmut Lubich gehört zu den Leuten, die als Kind den berühmten Song von Janis Joplin „O Lord, won't you buy me a Mercedes Benz“ gehört haben und dachten, sie verlangt von Gott einen mercy dispens, den er ihr in der christlichen Vorstellung ja tatsächlich erkauft hat. Und Michael Steinhuber kennt eine Religionslehrerin, deren kleiner Sohn eine Woche mit der Frage genervt hat, warum der Armin so böse ist. Sie wusste darauf keine Antwort, bis sie am Sonntag zum Ende des Vaterunser kamen: „Und erlöse uns von dem bösen Armin.“ mip

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.07.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.