Dieb von Schumachers Krankenakte weiter gesucht

Die Ermittlungen gegen jene Person, die das Schreiben Medien für rund 50.000 Euro angeboten hat, brachten noch kein Ergebnis.

Nach dem Diebstahl eines Teils der Krankenakte von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher suchen die französischen Behörden weiter nach dem Täter. "Bisher wurde niemand als Verantwortlicher für die Tat identifiziert", sagte der Staatsanwalt von Grenoble, Jean-Yves Coquillat, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. "Die Ermittlungen dauern an und sind noch lange nicht beendet."

Der Diebstahl eines Arztbriefes über den bei einem Skiunfall in Frankreich schwer verletzten Schumacher war vor einer Woche bekannt geworden. In dem etwa elf- oder zwölfseitigen Schreiben sind Angaben zur mehrmonatigen Behandlung Schumachers in der Uni-Klinik der französischen Alpenstadt Grenoble festgehalten. Adressiert war das Schreiben an die Klinik im Schweizer Lausanne, in die Schumacher vor zwei Wochen zur Reha gebracht wurde.

Das Dokument - laut Ermittlern nur ein Entwurf - wurde Medien für 60.000 Schweizer Franken, umgerechnet knapp 50.000 Euro, zum Kauf angeboten. Ermittlerangaben, wonach die IP-Adresse eines Computers in Zürich ermittelt wurde, von dem aus die E-Mails an die Journalisten abgeschickt wurden, wollte Staatsanwalt Coquillat nicht bestätigen.

Schumacher war Ende Dezember im französischen Skigebiet Meribel bei einem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Er erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und lag wochenlang im Koma. Vor zwei Wochen wurde er unter größter Diskretion von Grenoble zur Reha nach Lausanne gebracht. Er ist nach Angaben seiner Managerin aus dem Koma erwacht.

(APA/AFP)

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