Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda spekuliert auf Hintertüren in Verträgen anderer Fahrer: "Ist unsere Pflicht, Klauseln zu finden bei den Fahrern, die uns interessieren"
Mercedes will auf der Suche nach einem Nachfolger für den überraschend zurückgetretenen Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg offenbar doch tiefer in die Materie eindringen und die Verträge aller Kandidaten bis ins Detail prüfen. Das sagte Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"Es gibt viele Verträge, die Performance-Klauseln enthalten, in denen viel Kleingedrucktes steht. Es ist nun unsere Pflicht, diese Klauseln zu finden bei den Fahrern, die uns interessieren", wird Lauda in der Zeitung zitiert. Rosbergs Rücktritt hatte Mercedes zuvor etwas unvorbereitet getroffen. Viele potenzielle Anwärter auf das Silberpfeil-Cockpit sind für die kommende Saison bereits bei anderen Teams gebunden.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte daher Kandidaten wie das Red-Bull-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo oder den Ferrari-Star Sebastian Vettel als "nicht verfügbar" bezeichnet. Lauda indes spekuliert offenbar auf mögliche Hintertüren und Ausstiegsklauseln in den Verträgen einiger Piloten, die doch noch den Weg zu Mercedes frei machen könnten.
Durch den plötzlichen Abschied von Rosberg und die bevorstehende Regelreform für 2017 herrsche beim Weltmeister-Rennstall eine "Riesenunsicherheit", gab Lauda in der "Welt am Sonntag" zu. "Wir befinden uns in dem für mich schlechtestmöglichen Zustand", sagte der Österreicher.
(APA/DPA)