Formel 1: Sechste Pole in Serie für Hamilton

Lewis Hamilton
Lewis HamiltonAPA/AFP/GREG BAKER
  • Drucken

Hamilton eroberte am Samstag in Shanghai die 63. Pole Position seiner Karriere. Wie in Australien schob sich auch in China Vettel zwischen die "Silberpfeile".

Das Formel-1-Weltmeisterteam Mercedes ist im Qualifying weiter unangefochten. Lewis Hamilton eroberte am Samstag in Shanghai seine sechste Pole Position in Folge und wiederholte das Ergebnis von Melbourne von vor zwei Wochen. Denn wie in Australien schob sich auch in China Sebastian Vettel zwischen die "Silberpfeile". Nur eine Tausendstel lag der Deutsche im Ferrari vor dem Finnen Valtteri Bottas.

Für Hamilton, der sich beim Auftakt in Australien Vettel geschlagen geben hatte müssen, war es die 63. Pole Position seiner Karriere und die sechste in Shanghai. Das sechste Jahr nacheinander steht damit auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in China ein Mercedes ganz vorne in der Startaufstellung. Zuletzt war es 2016 der spätere und mittlerweile zurückgetretene Weltmeister Nico Rosberg gewesen.

"Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte Hamilton, dem nur noch zwei Pole Positions auf die Marke von Ayrton Senna fehlen. Der Brasilianer ist mit 65 in der ewigen Bestenliste hinter Rekord-Weltmeister Michael Schumacher Zweiter. Der Deutsche brachte es in seiner Laufbahn auf 68 Poles.

Hinter Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari geht Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo am Sonntag als Fünfter ins Rennen. Der Teamkollege des Australiers, Max Verstappen, startet nach technischen Problemen nur vom 19. und vorletzten Platz. "Da haben nicht alle sechs Zylinder gearbeitet", erklärte Red-Bull-Berater Helmut Marko und meinte, der Performance-Verlust dürfte mit der Software zu tun gehabt haben.

Nach einem wegen dichten Nebels verkürzten Trainingsprogramm am Freitag hatte am Samstag noch eine freie Einheit stattgefunden. Dabei war Vettel der Schnellste - wie auch im ersten Qualifying-Abschnitt, ehe Räikkönen im zweiten die Bestzeit markierte.

"Die Ferraris haben so schnell ausgeschaut"

"Die Ferraris haben so schnell ausgeschaut. Wir haben gewusst, das es eng wird. Wir haben gewusst, dass wir eine perfekte Runde brauchen würden", meinte Hamilton, dessen Q3-Zeit von 1:31,678 Minuten die schnellste jemals auf dem Shanhai International Circuit gefahrene Runde bedeutete.

"Ich war ein bisschen zu ängstlich bei den Bremsen in der letzten Runde. Wir können uns noch verbessern, und morgen werden wir andere Bedingungen haben", betonte Melbourne-Sieger Vettel, dem 0,186 Sekunden auf Hamilton fehlten. Regen, worauf viele Teams spekulieren, würde das Qualifying-Ergebnis praktisch irrelevant machen. "Ich bin heuer noch überhaupt nicht mit den neuen Regenreifen gefahren", sagte Hamilton. "Also wenn es morgen wirklich nass ist am Start, könnte es einer der aufregendsten Tage werden, die wir seit langem gehabt haben."

5,9 Zentimeter lag Bottas laut Berechnungen der Formel-1-Pressesabteilung hinter Vettel. "Das sind natürlich diese kleinen Details, die wichtig sind", ärgerte sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im ORF-Interview. "Wenn wir in Melbourne von Position zwei gestartet wären, dann wäre das Rennen anders verlaufen", sagte der Wiener, der sich wegen des Ausgangs des Qualifyings aber über den Gewinn einer Wette mit Niki Lauda freuen durfte. "Zehn Euro habe ich gewonnen, was ziemlich viel ist, wenn man mit dem Niki wettet, dass der Lewis vorne ist."

Neben der Verstappen-Enttäuschung produzierte ein Unfall von Sauber-Pilot Antonio Giovinazzi den Aufreger der ersten Qualifying-Phase. Der Italiener, der auch in China für den noch nicht fitten Pascal Wehrlein im Cockpit sitzt, drehte sich von der Strecke, krachte mit dem rechten Vorderrad an die Mauer und beschädigte seinen Boliden schwer. Schon davor hatte es der 23-Jährige aber in Q2 geschafft, am Sonntag startet er von Position 15.

Nach dem wetterbedingten Mini-Trainingsprogramm am Freitag hat der Motorsport-Weltverband FIA für den Renntag übrigens Vorkehrungen getroffen. Eine Polizeieskorte soll in Shanghai dafür sorgen, dass im Notfall eine Ambulanz innerhalb einer angemessenen Zeit ein Krankenhaus erreicht. Ein FIA-Verantwortlicher sagte am Samstag, dass man diverse Szenarien im Blick habe.

Dichter Nebel hätte es am Freitag dem Rettungshubschrauber bei stark eingeschränkter Sicht nicht erlaubt, im Notfall beim vorgesehenen Spital zu landen. Dies ist aber eine Voraussetzung, damit die Autos auf den Kurs fahren dürfen. Für den Rennsonntag ist ähnliches Wetter wie am Freitag vorhergesagt, es soll jedoch windiger sein. Die Wolken sollen höher liegen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.