Europa League: Schwer, aber keine große Attraktion

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Rapid bekommt es in der Gruppenphase mit Bayer Leverkusen, Rosenborg Trondheim und Österreich-Schreck Metalist Charkiw zu tun.

Wien. Es hätte attraktivere Gegner gegeben, vielleicht auch schlagbarere, aber Rapid muss sich dem Los fügen. Viele Anhänger und Spieler hätten sich als Gruppengegner in der Europa League beispielsweise einen FC Liverpool gewünscht, ein großes Kaliber bzw. ein „Kracher“ aber ist nicht dabei. Und dennoch bleiben die Hütteldorfer nur Außenseiter, wie Trainer Peter Schöttel selber zugibt. Er selbst wollte lösbare Aufgaben – geworden sind es Bayer Leverkusen, Metalist Charkiw aus der Ukraine und Rosenborg Trondheim aus Norwegen. Die erste Runde wird am 20. September ausgetragen. Erster Gegner ist der 22-malige norwegische Meister.

Präsident macht in Optimismus

Präsident Rudolf Edlinger, der in den vergangenen acht Tagen einiges mitgemacht hat, stand in erster Linie noch immer die Freude über das 3:0 gegen Paok Saloniki und den ruhigen Fußballabend ins Gesicht geschrieben. „Wir sind nicht chancenlos“, meint er. „Warum soll man nicht auch einmal optimistisch sein? Ich denke schon, dass wir weiterkommen können.“ Dazu müsste man allerdings zumindest Gruppenzweiter werden. Nach heutigem Stand der Dinge muss Rapid das erste Heimspiel ohne Zuschauer austragen, auch wenn Rudolf Edlinger weiterhin hofft, mit dem eingelegten Einspruch noch mit Kulanz der Uefa spekuliert. „Wir wünschen uns, dass wir das Geisterspiel wegbekommen.“ Eher unrealistisch. Damit verbleiben Rapid die Einnahmen von zwei Spielen im Happelstadion. Und ein Fixum von 1,3 Mio. Euro. Dazu kommen 200.000 pro Sieg und 100.000 pro Remis dazu.

Rapid befand sich bei der Auslosung nur in Topf vier, dementsprechend könnte man nun die Chancen beziffern. Viele stempeln Bayer Leverkusen zum Favoriten, die weitaus unangenehmere Aufgabe könnte aber Metalist Charkiw heißen. Die Ukrainer haben in der vorigen Saison die Wiener Austria mit 2:1 und 4:1 geschlagen, im Sechzehntelfinale wurde Salzburg in die Schranken gewiesen – und zwar deutlich mit 4:1 und 4:0. Diese Südamerika-Auswahl gilt als Geheimtipp, große Chancen darf sich da auch Rapid nicht ausmalen. Wenn man schon ein Geisterspiel in Kauf nehmen muss, dann wäre das gegen die Ukrainer vielleicht noch am leichtesten zu verkraften. Denn gegen Metalist Charkiw werden auch die Rapid-Fans nicht den Unterschied ausmachen.

Rudi Völler freut sich auf Wien

Leverkusen weckt bei den Rapid-Fans Erinnerungen an den Hamburger SV, in Wien konnten die Hütteldorfer die Deutschen damals überraschen. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hat andere Pläne. „Wir freuen uns sehr auf Rapid Wien, weil Bayer Leverkusen in einem Pflichtspiel noch nie gegen Rapid gespielt hat. Unser Anspruch ist natürlich der Einzug in die nächste Runde. Das wird schwierig, ist aber machbar.“ Auch Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser blickt den Duellen erwartungsfroh entgegen. „Rapid als zweite Kraft in Österreich sollte man nicht unterschätzen. Aber insgesamt dürfte es eine lösbare Aufgabe sein, in dieser Gruppe weiterzukommen.“

Rosenborg Trondheim war einige Jahre lang Stammgast in der Champions League, viele Norweger haben von dort aus den Sprung nach England geschafft. Zu den Stars heute zählen Steffen Iversen, der Ex-Tottenham-Legionär, und Rade Prica, ehemals Hansa Rostock. „Gegen Rosenborg“, sagt Rapid-Kapitän Steffen Hofmann, der mit dem 3:0 den Schlusspunkt gegen die Griechen gesetzt hat, „rechnen wir uns schon etwas aus.“

Nach der Euphorie ist in Hütteldorf wieder Ernüchterung eingekehrt. Der Wille der Mannschaft war unübersehbar. Bei Salzburg hätte man sich das zumindest gegen Düdelingen erwartet. Aber die Schlappe hat wenigstens dazu geführt, dass man sich von einem Zarate getrennt hat. Solche Selbstdarsteller hat Rapid nämlich nicht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2012)

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