Stöger: „Ich sehe keinen Vorteil für Rapid“

Peter Stöger
Peter Stöger (c) APA/DIETMAR STIPLOVSEK (DIETMAR STIPLOVSEK)
  • Drucken

Austria-Trainer Peter Stöger redet seine Mannschaft vor dem 303. Wiener Derby stark und greift zu kleinen Psychotricks. Die Hütteldorfer müssen am Sonntag in Favoriten auf Steffen Hofmann verzichten.

Wien. Peter Stöger fällt in der Fußball-Bundesliga sicher nicht mit kecken Sprüchen auf, er muss nicht provozieren, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Ex-Internationale will Leistungen für sich sprechen lassen. Aber wenn ein Wiener Derby (Sonntag 16 Uhr, ORF eins, Sky) auf dem Programm steht, dann gehören kleine Sticheleien dazu. Die Austria sieht sich vor dem Duell mit dem Erzrivalen Rapid im Vorteil, man macht sich indirekt zum Favoriten. Der Austria-Trainer schreitet jedenfalls zur psychologischen „Kampfführung“, er redet sein Team stark, obwohl es zuletzt drei sieglose Runden zu verdauen gegeben hat. Stöger konzentriert sich eher auf die Derby-Stärken, die man auch beim letzten Duell mit den Hütteldorfern unter Beweis gestellt hat. Im August siegte die Austria nämlich klar mit 3:0. Von den vergangenen sechs Derbys hat Rapid kein einziges für sich entscheiden können, die Tordifferenz von 1:10 sagt schon sehr viel.

„Wird eine gute Austria sehen“

„Es spricht vieles für uns“, behauptet Peter Stöger. „Wenn wir unsere Form abrufen können, dann hoffe ich, dass wir das Spiel gewinnen.“ Die Erfolge über Grün-Weiß geben Selbstvertrauen und Kraft, der Trainer geht davon aus, dass seine Mannschaft die Länderspielpause genützt hat, um wieder hungrig zu werden. „Man merkt bei uns die Vorfreude. Ich habe den Eindruck, dass die Mannschaft gut drauf ist. Ich denke, dass man eine gute Austria sehen wird.“ Die Fans glauben jedenfalls daran, vorerst hat man bis Freitagmittag 11.500 Karten verkauft, am Sonntag wird ein ausverkauftes Haus (12.500) erwartet. Dass man schön langsam einen Heimkomplex bekommen könnte, das glaubt Peter Stöger definitiv nicht. „Auch Salzburg ist auswärts besser – aber wir spielen gerne daheim!“

Sportvorstand Tommy Parits hat sich zuletzt über verschenkte Punkte geärgert, jetzt ist Schluss mit lustig. „Wir hatten mehrmals die Möglichkeit, uns abzusetzen, das ist uns nicht gelungen. Jetzt heißt es punkten, um dranzubleiben.“ Austria-Trainer Stöger kramte zuletzt auch in Derby-Erinnerungen. „Ich denke, ich habe eine gute Bilanz als Spieler und Sportdirektor. Mein Trainerkollege bei Rapid, Peter Schöttel, wird irgendwann wieder ein Derby gewinnen – es wird halt nicht diesen Sonntag sein.“

Die Wiener Austria kann in Bestbesetzung antreten, Peter Schöttel hingegen muss auf Steffen Hofmann verzichten. Eine Augenverletzung zwingt Rapids Kapitän und achtfachen Derby-Torschützen in die Rolle des Zuschauers, er erhielt von den Ärzten kein grünes Licht. Auch für das Heimspiel gegen Leverkusen am Donnerstag ist der Deutsche fraglich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.10.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.