0:3 gegen Leverkusen: Rapid zu harmlos für einen Punkt

Terrence Boyd raufte sich die wenigen Haare
Terrence Boyd raufte sich die wenigen HaareEPA
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Trotz leicht verbesserter Leistung verliert Rapid Wien "dank" erheblicher Schwächen bei Standards auch das vierte Gruppenspiel. Das Europacup-Aus ist damit besiegelt.

[Leverkusen/Wien] Wie eine grünweiße Mannschaft einen großen Favoriten bezwingen kann, das hat Rapid-Trainer Peter Schöttel gesehen. Celtic Glasgow besiegte in der Champions League den FC Barcelona 2:1, Edelfan und Popstar Rod Stewart weinte vor Glück. Zum Weinen war bei Rapid aber auch nach dem 0:3 in Leverkusen, der vierten Niederlage im vierten Gruppenspiel der Europa League, niemandem zumute. Die Frage nach dem Aufstieg hatte sich ja nicht mehr ernsthaft gestellt. Beantwortet ist sie jedenfalls, die letzte theoretische Chance ist dahin.

So viel Beton wie Celtic hätte Schöttel auch gar nicht anrühren können - mangels Alternativen. Wie schwer die Ausfälle wiegen, zeigte etwa der Startelf-Einsatz von Dominik Wydra im offensiven Mittelfeld. Der 18-Jährige spielt normalerweise in der Regionalliga, bei den Profis brachte er es in dieser Saison auf vier Einsatzminuten - im Cup gegen Allerheiligen.

„Wenn wir nur fünf Prozent weniger machen, wird es gefährlich" hatte Leverkusens Teamchef Sami Hyypiä gewarnt. Dennoch gab es einige Umstellungen. Lars Bender und Torjäger Stefan Kießling standen gar nicht im Kader. Für Castro, im „Hinspiel" in Wien Doppeltorschütze, spielte Jens Hegeler. Und genau der erzielte schon nach 3:14 Minuten die Führung für Leverkusen: Kießling-Ersatz Junior Fernandes köpfelte an die Latte, im zweiten Versuch machte es Hegeler besser.

Wer aber befürchtete, dass Rapid sich nun geschockt in sein Schicksal ergeben würde, der irrte. Nur eine Minute später köpfelte Christopher Trimmel nach einer Ecke nur ganz knapp vorbei.

Bei Heimspiel-Atmosphäre, für die 4000 Rapid-Fans in der spärlich gefüllten BayArena sorgten, zeigte Rapid nun alles, was im Happel-Stadion so vermisst wurde. Etwa Zweikampfstärke und gelungene Offensiv-Aktionen. Chancen ergaben sich gegen im Schongang agierende Leverkusener so zwangsläufig. Stefan Kulovits, an diesem Abend Kapitän, verfehlte freistehend das lange Eck (35.), Trimmel köpfelte an die Stange (40.). Zur Pause wäre ein Remis verdient gewesen. Hyypiä konnte mit seinem Team, das seine Warnung in den Wind geschlagen hatte, nicht zufrieden sein.

Eine wieder etwas aufgewachte Leverkusen-Elf zeigte sich in der zweiten Hälfte als Meister der Effizienz: André Schürrle zog vom Sechzehner ab, traf per Aufsetzer zum 2:0 (53.). Das ist europareife Chancenauswertung.
Und vor allem bei Standards stimmte die Zuordnung in der Rapid-Abwehr zu oft nicht. So in der 65. Minute, als nach einem Eckball Manuel Friedrich frei im Fünfer einköpfeln durfte.

Von Rapid kam nichts mehr, in den letzten beiden Gruppenspielen kann es nur noch um Punkte für die Fünfjahreswertung gehen.

Harnik trifft für Stuttgart

Für einen Österreicher gab es aber doch ein Erfolgserlebnis: Martin Harnik erzielte beim 2:0 seiner Stuttgarter in Kopenhagen in der Nachspielzeit das zweite Tor. Die Deutschen haben nun in Gruppe E den Aufstieg ebenso selbst in der Hand wie Mönchengladbach in Gruppe C. Die Borussia erreichte in letzter Minute ein 2:2 bei Olympique Marseille, Martin Stranzl saß nur auf der Bank.

Anschi Machatschkala setzte sich gegen Liverpool in Moskau 1:0 durch und löste die Engländer als Führende der Gruppe A ab.

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