Salzburg lässt die Austria nicht enteilen

Salzburg laesst Austria nicht
Salzburg laesst Austria nicht(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Christian Walgram)
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Salzburg weiß spielerisch beim Schlusslicht aus Wiener Neustadt nicht zu überzeugen, gewinnt aber dennoch locker mit 3:0. Der Rückstand auf Tabellenführer Austria Wien beträgt damit weiterhin zwei Punkte.

Wien. Das in dieser Saison schon so oft gelobte, schöne Salzburger Spiel war Sonntagnachmittag in Wiener Neustadt nicht zu sehen. Viele hätten sich dafür ohnehin nicht interessiert. Nur 1800 Zuschauer wollten den Meisterkickern – oder das, was von ihnen übrig ist – auf die Beine sehen. Bezüglich solcher Zahlen ist Österreich in Europa wohl fast konkurrenzlos. Die Daheimgebliebenen sollten sich nicht allzu viel ärgern.

Die Heimmannschaft wusste nicht positiv zu überraschen – und der Titelkandidat Nummer eins wurde seiner Bezeichnung spielerisch nicht gerecht. Viel zu fehleranfällig und ideenlos agierte die Mannschaft von Roger Schmidt. Davon, den Tabellenletzten an die Wand zu spielen, war man weit entfernt. Und wenn aus dem Spiel heraus wenig bis gar nichts geht, dann hilft wie so oft eine Standardsituation.

Nach einem Freistoß von Nationalteam-Verteidiger Klein war Schiemer per Hinterkopf zur Stelle (7.). Anstatt souverän zu agieren, tat Salzburg nicht mehr als das Notwendigste und hatte Glück, einem schwachen Gegner gegenüberzustehen. Wiener Neustadts Qualität war spätestens vor dem gegnerischen Tor nicht ausreichend. Erst nach dem 2:0 kehrte etwas mehr Ruhe in das Salzburger Spiel ein. Der Vorentscheidung war die erste wirklich gute Aktion der Gäste vorausgegangen. Kampl setzte sich über rechts durch, Berisha spielte einen Lochpass zu Soriano, der seinen zwölften Saisontreffer markierte (53.).

Soriano jagt Hosiner

Der Spanier traf kurz vor Schluss nochmals, nachdem er im Strafraum der Niederösterreicher seelenruhig gaberln durfte und vorbei an Torhüter Siebenhandl wuchtig zum 3:0 einschoss (81.). Bei Salzburg ist Soriano die unumstrittene Nummer eins im Sturm, in der Bundesliga ist ihm der Austrianer Philipp Hosiner immer noch zwei Tore voraus. Salzburgs Rückstand auf den Tabellenführer aus Wien beträgt damit weiterhin zwei Punkte, weil auch die Violetten in Innsbruck ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Die Austria siegte dank Toren von Mader (49.), Jun (69.) und Hosiner (82.) mit 3:0. Trainer Peter Stöger freute sich über die vierten Erfolg in Serie, sprach gleichzeitig aber eine deutliche Warnung an seine Elf aus:

„Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden, haben gesehen, wie hart man sich jeden Sieg in dieser Liga erkämpfen muss.“ Ein Blick auf das anstehende Programm der nächsten Wochen sollte die Austria dennoch ruhig schlafen lassen. Es folgen Heimspiele gegen die Tabellennachzügler Wiener Neustadt und Mattersburg.

Die Burgenländer treten nach einem überraschend starken Saisonbeginn immer mutloser auf, in Ried kam man am Samstag böse mit 1:6 unter die Räder. Gerhard Schweitzer, Nachfolger vom kürzlich entlassenen Heinz Fuchsbichler, war sichtlich zufrieden. „Die Mannschaft hat gezeigt, was sie kann. Das frühe Tor wirkte wie eine Befreiung.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2012)

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