Die spektakulärsten Tore der Fußball-Geschichte

Ibrahimovic zaubert gegen England
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Spektakuläre Tore - ein Weitschuss, ein Fallrückzieher, Volley oder Kopfball –- das sind Momente, deretwegen Fußball so beliebt ist. DiePresse.com zeigt ihre spektakulärsten Treffer.

Nummer 1: Pelé gaberlt Santos zum Triumph

Flanke von rechts, der 18-jährige Santos-Spieler Pelé nimmt den Ball an. Er schupft sich den Ball weiter, der erste Abwehrspieler ist umkurvt, die Menge im Estádio Rua Javari tobt. Gastgeber Clube Atlético Juventus zittert, zu Recht. Noch zwei Verteidiger steigen ins Leere, der Teenager trickst sie mit Gaberln aus. Der Ball fällt nicht zu Boden, Pelé setzt sein Knie ein, spielt sich den Ball auf, wieder folgt ein Gaberl. Diesmal hechtet der Torhüter daneben. Pelé gefällt es, das Tor ist frei, aber schießen will er nicht. Der Ball senkt sich, der Spieler steigt hoch und köpfelt ihn wuchtig ins Netz.

Pelé jubelt, er lässt sich feiern. Santos gewinnt das Spiel im Rahmen der Campeonato Paulista, eines Turniers in São Paulo, mit 4:0. Er schoss an diesem Abend gleich drei Tore - doch dieses Jahrhunderttor, das er am 2. August 1959 erzielte, sollte ihm bis heute in Erinnerung bleiben. Von all seinen insgesamt 1281 Toren sei dieses das Schönste gewesen, schwärmt Edson Arantes do Nascimento noch immer von diesem Geniestreich. Weil die Szene weder gefilmt noch fotografiert wurde, ließ sie der dreifache Weltmeister 2001 mit modernster Computertechnik rekonstruieren.

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Nummer 2: Das Tor des Jahrhunderts

Vier Jahre nach dem Falkland-Krieg zwischen den beiden Ländern und lange vor Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen (1990) gewinnt Argentinien im WM-Viertelfinale von Mexiko gegen England mit 2:1 und holt wenige Tage später den zweiten WM-Titel. Diego Maradona bringt die Südamerikaner unter Zuhilfenahme der "Hand Gottes", wie er später sagte, regelwidrig in Führung. Das 2:0 allerdings erzielte der Superstar in Weltklasse-Manier, als er aus der eigenen Hälfte startend die halbe englische Mannschaft inklusive Goalie Shilton aussteigen ließ. Dieser Treffer wurde in einer Internet-Umfrage der Fifa zum "WM-Tor des Jahrhunderts" gewählt.

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Nummer 3: Van Bastens Traum-Volley im EM-Finale

Am 25. Juni 1988 traf die niederländische "Elftal" in einem denkwürdigen Endspiel in München auf die Sowjetunion, gewann gegen Belanow, Protassow und Co. 2:0 und nahm erfolgreich Revanche für die zuvor in der Gruppen-Phase erlitten 0:1-Niederlage. Das 1:0 im Finale schoss Ruud Gullit in der 33. Minute, ehe Marco van Basten seinen großen Auftritt hatte.

Die Match-Uhr zeigte die 64. Minute: Der Stürmer nahm eine Flanke Arnold Mührens aus spitzem Winkel von der Strafraumgrenze direkt und knallte den Ball aus spitzem Winkel ins Netz - Torhüter Dassajew hatte keine Chance. Das Team von Walerij Lobwanowski verjuxte wenige Minuten später einen Elfer, die Truppe von Rinus Michels ließ sich die Führung nicht mehr streitig machen. Es blieb bis heute der einzige Titel für die Auswahl aus dem Tulpenland.

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Nummer 4: Zidane krönt die Könglichen

Das Supertor von Zinedine Zidane riss sogar Spaniens König Juan Carlos vom Sitz. Als der französische Fußballstar beim Champions-League-Finale den Ball volley aus der Luft zum 2:1-Siegestreffer für Real Madrid in das Kreuzeck des Tores von Bayer Leverkusen hämmerte, sprang der Monarch auf der Ehrentribüne auf und fasste sich an den Kopf, als könnte er einen solchen Geniestreich nicht fassen. Der Schütze selbst beschrieb seinen Treffer so: "Ich habe den Ball direkt aus der Luft genommen und einfach nach Gefühl und ohne nachzudenken abgezogen. Sofort als ich geschossen hatte und der Ball noch in der Luft war, wusste ich, dass er ins Tor gehen würde."

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Nummer 5: Ein Tor, das heute noch die Gemüter erhitzt

Das 3:2 des Engländers Geoff Hurst im Endspiel der Weltmeisterschaft 1966 gegen Deutschland bleibt ein Rätsel. Bis heute ist ungeklärt, ob der Ball nach dem Schuss von Hurst an die Unterkante der Latte mit vollem Durchmesser hinter der Torlinie aufgesprungen ist oder nicht. Der Schweizer Schiedsrichter Gottfried Dienst befragte damals den sowjetischen Linienrichter Tofik Bachramow, der Aserbaidschaner sah den Ball hinter der Linie. In der Schlussminute der Verlängerung traf Hurst noch zum 4:2-Endstand für die Gastgeber.

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Nummer 6: Schlitzohr Panenka überlistet Maier

Die spätere Rapid-Legende Antonin Panenka verdankt ihren Weltruhm vor allem ihrem legendären Tor im EM-Finale 1976, das ihrer Heimat, der damaligen CSSR den Europameistertitel bescherte: Panenka trickste im Elferschießen beim entscheidenden Versuch den BRD-Tormann Sepp Maier aus, in dem er den Ball dezent in die Mitte des Tores schupfte, während Maier zur Seite sprang. Maier meinte später zu Radio Prag, Panenka habe "ganz schön mit seiner sportlichen Karriere gespielt." Hätte er den Ball gefangen, wäre über Panenka wohl wegen des schwach geschossenen Elfers eine Welle der Kritik hereingebrochen. "Aber ich habe ihm ja den Gefallen getan und den Elfmeter reingelassen. Also hat sich das Problem nicht aufgetan."

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Nummer 7: Gasselichs Gaberl ins Glück

Auch heute noch ist Felix Gasselich stolz auf seinen Treffer zum 4:2-Sieg seiner Wiener Austria am 20. Oktober 1982 gegen Galatasaray Istanbul. Der damals 26-Jährige hatte sich damals mehrere Male den Ball selbst aufgegaberlt, ehe er flach einschoss. 2011 wurde der Treffer zum schönsten Austria-Tor des Jahrhunderts gekürt

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Nummer 8: Ibrahimovic verzaubert die Welt

Mit einer Gala weihte der schwedische Stürmer Zlatan Ibrahimovic im November 2012 das neue Nationalstadion seines Landes in Solna gebührend ein. Der überragende siebenfache schwedische Fußballer des Jahres traf in der 20., 78., 85. und 91. Minute. Besonders das letzte Tor versetzte die Welt in Staunen: Aus fast 30 Metern netzte Ibrahimovic mit einem akrobatischen Fallrückzieher ein. "Das war sein Abend", meinte danach Englands Teamkicker Steven Gerrard, der ein missratenes 100. Länderspiel beging.

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Nummer 9: Ronaldinho –erfüllt sich Kindheitstraum

Ronaldinhos sensationelles Fallrückziehertor zum 4:0-Endstand im Heimspiel des FC Barcelona gegen Villarreal war selbst für den brasilianischen Starkicker ein ganz besonderes Erlebnis: "Seit ich ein kleiner Bub war, habe ich von so einem Tor geträumt. Ich werde dieses Tor niemals vergessen."

Drei Minuten vor Schluss nahm Ronaldinho einen Pass von Xavi auf halblinker Position mit der Brust an, drehte sich mit dem Rücken zum Tor und bezwang den verdutzten Schlussmann Mariano Barbosa mit seinem Kunstschuss mit dem rechten Fuß von knapp außerhalb des Fünfers unter die Latte. Nach dem Treffer zum 4:0 wurde Ronaldinho im Nou Camp mit Standing Ovations gefeiert.

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Nummer 10: Roberto Carlos' Kurven-Freistoß

Beim Vierländer-Turnier in Frankreich 1997 brachte Roberto Carlos die Südamerikaner gegen den Gastgeber durch einen Kunst-Freistoß in der 21. Minute mit 1:0 in Führung, die der eingewechselte KSC-Legionär Marc Keller in der 60. Minute mit einem Abstauber-Tor zum gerechten Unentschieden ausglich.

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(Red./APA)

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