Rapid: „Wir waren nie peinlich“

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Mit dem Heimspiel gegen Metalist Charkiw endet Rapids Leidensgeschichte. Aber punktelos will man nun wirklich nicht ausscheiden.

Wien. Am heutigen Donnerstag schließt sich für Rapid das Kapitel „Abenteuer Europa League“, der Europacup hat den Hütteldorfern aber bislang kein Glück gebracht. Gegen die starken Ukrainer von Metalist Charkiw (21.05 Uhr, live, ORFeins) endet die Leidensgeschichte, in Erinnerung dürften nur Schmerzen bleiben. Und natürlich die Einnahmen von der Uefa, die als Trostpflaster anzusehen sind. Ausgerechnet gegen Charkiw, in Wahrheit eine Südamerika-Auswahl, soll nun die endgültige Schmach verhindert werden. Denn in der vierjährigen Geschichte der Europa League ist es erst einer einzigen Mannschaft widerfahren, sich punktelos verabschieden zu müssen. Es handelt sich dabei um die Shamrock Rovers, die Iren sind im Vorjahr restlos überfordert gewesen.

Den Fans zuliebe

Rapids Abhängigkeit von Steffen Hofmann ist hinlänglich bekannt, der Kapitän ist erneut blessiert, musste auch beim Sieg gegen Ried zur Pause in der Kabine bleiben. Er wird gegen Charkiw fehlen, weil die Oberschenkelverletzung wieder aufgetreten ist. Damit werden die Hütteldorfer fertig werden müssen – künftig vermutlich noch öfter, als ihnen lieb ist. Ersatz in dem Sinn gibt es keinen, das Problem kann nur im Kollektiv gelöst werden. Oder im Fall eines günstigen Spielverlaufs.

„Unser Ziel lautet ganz klar punkten“, sagt Trainer Peter Schöttel, der ganz und gar nicht an die Meisterschaft am Sonntag gegen Wacker Innsbruck denkt. Noch hat die Europa League Vorrang, die Zuschauer haben auch ein Recht darauf. 36.000 Karten sind nämlich verkauft; wie viele Anhänger bei prognostizierten winterlichen Verhältnissen dann tatsächlich in den Prater kommen, ist allerdings fraglich, weil Erfolgserlebnisse rar sind.

Im Hinspiel, das mit 0:2 verloren gegangen ist, hat Rapid eine passable Leistung geboten. Die Ukrainer stehen bereits als Aufsteiger und Gruppensieger fest, dürften in Wien auch auf den einen oder anderen Star verzichten. „Die Spieler sind sehr motiviert“, behauptet Trainer Schöttel. „Wir werden verbissen um ein Erfolgserlebnis kämpfen. Es wird viel auf den Kopf ankommen. Und darauf, ob wir schlau sind.“ Als Außenseiter, der das auch dann bleibt, wenn der Gegner den einen oder anderen Spieler schonen sollte.

Der Rapid-Trainer, der bald einen Sportdirektor zur Seite gestellt bekommen soll, kann der heurigen Europacup-Teilnahme übrigens auch Positives abgewinnen. „Wir haben wichtige Erfahrungen gemacht.“ Außerdem seien die meisten Auftritte der Grün-Weißen auf internationaler Ebene in Ordnung gewesen. „Wir hatten nur ein schlechtes Spiel, das 0:4 daheim gegen Leverkusen.“ Das größte Pech sei das erste Spiel (gegen Rosenborg Trondheim) gewesen. „Wenn wir da nicht verloren hätten, wäre uns die ganze Fragerei nach dem ersten Punkt erspart geblieben. Null Punkte wären ärgerlich, aber unsere Auftritte waren nicht peinlich!“

Mit Marcel Sabitzer hat man sich mündlich geeinigt, mit der Admira aber noch nicht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.12.2012)

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