Champions League: Englands Dominanz ist gebrochen

Englands Dominanz ist gebrochen
Englands Dominanz ist gebrochen(c) EPA (KERIM OKTEN)
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Nur zwei englische Teams haben das Achtelfinale erreicht. Chelsea erlitt ein historisches Debakel – die Medien machen Roman Abramowitsch dafür verantwortlich.

London. Das Banner mit der Aufschrift „Legende Drogba“ war nicht zu übersehen, die lautstarken Rufe nach dem entlassenen Teammanager Roberto Di Matteo waren nicht zu überhören. Als das historische Debakel des FC Chelsea perfekt war, blieb den Fans nichts anderes übrig, als in Erinnerungen zu schwelgen. 200 Tage nach dem Champions-League-Sieg in München ist die Gegenwart trister denn je – nicht nur beim entthronten Titelverteidiger. Ganz Fußball-England hat den Blues, die Dominanz der vergangenen Jahre auf Klubebene scheint endgültig gebrochen.

Zum zweiten Mal in Folge haben es mit Manchester United und Arsenal nur zwei englische Teams ins Achtelfinale der Königsklasse geschafft. 2009 galt das Mutterland des Fußballs mit drei Champions-League-Halbfinalisten noch als fast unbezwingbar. Diese Zeiten sind seit dieser Woche vorbei. Zuerst blamierte sich Meister Manchester City als siegloser Gruppenletzter, dann scheiterte Chelsea als erster Titelverteidiger in der Champions-League-Geschichte an der Achtelfinal-Hürde. Auch ein 6:1-Sieg gegen den dänischen Meister FC Nordsjaelland reichte den Blues nicht mehr.

Die englischen Zeitungen machten vor allem Klubbesitzer Roman Abramowitsch für die Pleite verantwortlich. „Roman hat sein eigenes Reich zerstört“, titelte „The Sun“ und schrieb: „Das ist der Preis für ein paar erschütternde Managementfehler von Abramowitsch und seinen Direktoren.“

Der bei den Fans unbeliebte Teammanager Rafael Benitez kam in der Presse noch glimpflich davon, schließlich hat er das Amt erst Mitte November übernommen. „Armer, alter Rafa Benitez. Selbst wenn er gewinnt, verliert er“, kommentierte „Daily Mirror“. Der Spanier war bemüht, nach dem verlorenen Fernduell mit Juventus (1:0 bei Schachtjor Donetzk) seine Hände in Unschuld zu waschen. „Es ist nie gut, auf andere angewiesen zu sein.“ Und zur Europa League? „Die ist nur dann unwichtig, wenn du sie nicht gewinnst.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2012)

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