Torspektakel der Austria, Salzburg patzt in Graz

Torspektakel Austria Salzburg patzt
Torspektakel Austria Salzburg patzt(c) APA GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)
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Während die Wiener ein verrücktes Spiel in Wolfsberg 6:3 gewannen, kam der Meister bei Sturm nicht über ein 1:1 hinaus. Austria hat in der Tabelle nun schon sieben Punkte Vorsprung.

Herbstmeister Austria hat sich auch die Winterkrone aufgesetzt. Nach einem spektakulären 6:3-Auswärtssieg gegen Aufsteiger Wolfsberger AC sind die Wiener vor der Winterpause nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Da Titelverteidiger Salzburg in Graz gegen Sturm nur zu einem 1:1 kam, führt die Austria die Tabelle nach 19 Runden mit bereits sieben Punkten Vorsprung an.

Zum Matchwinner avancierte einmal mehr Hosiner. Der Austria-Stürmer steuerte gleich drei Treffer (8., 33., 70.) bei und schraubte sein Saisontrefferkonto auf 20 Tore hinauf. Die weiteren Austria-Tore erzielten Koch (65.), Gorgon (72.) und Dilaver (91.). Die Kärntner, die zwischenzeitlich 3:2 führten, trafen durch Falk (19.), De Paula (39.) und Jacobo (57.).

Die Austria setzte damit zwei eindrucksvolle Serien fort. Die Stöger-Truppe ist mittlerweile zehn Ligapartien ungeschlagen (7 Siege, 3 Remis), zudem hat man auswärts weiterhin keine Saisonpartie verloren (8 Siege, 2 Remis).

Die beiden Cheftrainer Bjelica und Stöger waren sich einig, dass die Bedingungen irregulär waren. "Ich weiß nicht, warum gespielt wird", sagte WAC-Coach Bjelica im Interview mit dem Pay-TV-Sender Sky. "Ich sehe die Gesundheit der Spieler in Gefahr", meinte auch Austria-Trainer Stöger. Referee Harkam entschied sich dennoch, die Begegnung anzupfeifen.

Zum Glück für die wackeren 2600 Zuschauer. Denn es entwickelte sich ein unterhaltsames Match, in dem der Austria das frühe 1:0 gelang. Nach Jun-Pass vollendete Hosiner volley ins linke Eck (8.).

Der WAC war jedoch mindestens auf Augenhöhe, Baldauf schoss zweimal aus guter Position über das Tor (11., 13.). Nach Liendl-Freistoß und Sollbauer-Kopfballvorlage war schließlich Falk zur Stelle und glich zum 1:1 aus (19.). Dann war aber wieder die Austria am Drücker. Hosiner zeigte sich beim 2:1 (33.) eiskalt, der Torschütze vom Dienst übernahm eine Mader-Flanke und traf wieder flach ins linke Eck.

Den Schlusspunkt der ersten Spielhälfte, die mit gleich fünf elferreifen Aktionen (viermal im WAC-, einmal im Austria-Strafraum) garniert wurde, setzten wieder die Hausherren. Ein Distanzschuss von De Paula wurde von Ortlechner ins eigene Tor zum 2:2 abgefälscht (39.).

Die Partie blieb auch nach dem Wechsel höchst lebendig. Der WAC ging in der 56. Minute zum ersten und auch einzigen Mal an diesem Abend in Führung. Austria-Goalie Lindner rutschte auf der eisigen Torlinie aus und war beim Kopfball von Jacobo chancenlos.

Die Austria hatte nicht zuletzt dank des eingewechselten Simkovic die passende Antwort parat - in dreifacher Ausführung. Nach Flanke von Simkovic war Koch per Kopf zur Stelle und glich zum 3:3 aus (65.). Hosiner komplettierte seinen Triplepack nach Assist von Simkovic und Jun und sorgte per Kopf für das 4:3 der Violetten (70.).

Die endgültige Entscheidung führte nach Simkovic-Freistoß Gorgon mit einem weiteren Kopfball herbei (72.). Zum 6:3-Endstand knallte der eingewechselte Dilaver den Ball in die Maschen (91.).

Nur Mane trifft für Salzburg

Salzburg könnte nach dem 1:1 bei Sturm am Sonntag auf Platz drei zurückfallen, sollte Rapid daheim gegen Wacker Innsbruck mit fünf Toren gewinnen.

Auch Sturm Graz rangiert weiterhin nur drei Punkte hinter Salzburg. Dass die Grazer mit der Salzburger Millionentruppe mithalten können, stellten sie vor allem in der ersten Hälfte unter Beweis. Die Hausherren begannen schwungvoll und gingen bereits mit ihrer ersten Chance in Führung. Kaufmann marschierte in der 8. Minute in den Strafraum und spielte einen Querpass auf Sukuta-Pasu, der nur noch aus kurzer Distanz einschieben musste.

Die ohne die verletzten Leitgeb und Kampl angetretenen Mozartstädter gerieten durch den frühen Rückstand sichtlich aus dem Konzept und fanden zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Einzige nennenswerte Chance vor der Pause war ein knapper Fehlschuss von Soriano (17.), in der 41. Minute forderten die Gäste nach einem Zweikampf zwischen Ehrenreich und Mane vergeblich einen Elfmeter (41.). Sturm hatte die Partie unter Kontrolle, wurde aber selbst nur bei einem von Walke parierten Kaufmann-Schuss (28.) halbwegs gefährlich.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Salzburger mit deutlich mehr Engagement aus der Kabine. Ulmer gab in der 46. Minute einen ersten Warnschuss ab, sieben Minuten später traf Berisha nach einer sehenswerten Kombination nur die Stange - den abspringenden Ball versenkte Mane, das Tor wurde jedoch wohl zurecht wegen Abseits aberkannt.

Sturm hatte immerhin eine von Walke vereitelte Okotie-Chance (50.) und einen von Schiemer vor der Linie geklärten Kaufmann-Schuss (59.) zu bieten, musste aber doch noch verdientermaßen den Ausgleich hinnehmen. In der 65. Minute lupfte Soriano den Ball auf den eingewechselten Teigl, der Mane bediente - der Senegalese stellte per Kopf auf 1:1.

Danach lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Die beste Sturm-Chance vergab Okotie, der in der 76. Minute an Walke scheiterte. Auf der Gegenseite übersah Schiedsrichter Krassnitzer ein Elferfoul von Klem an Teigl (88.). Teigl war es auch, der in der 92. Minute den Matchball vergab und knapp am langen Eck vorbeizielte. Damit ist Sturm bereits seit neun Runden ungeschlagen.

Mattersburg feiert zweiten Sieg in Folge

Mattersburg feierte gegen den Lokalrivalen Wiener Neustadt einen 1:0-Heimerfolg gefeiert. Alois Höller erzielte in der 81. Minute das Goldtor für die Burgenländer, die damit ihren Vorsprung auf den Abstiegsrang auf acht Zähler ausbauten. Wiener Neustadt ist dagegen weiter punktegleich mit Tabellenschlusslicht Wacker Innsbruck, das erst am Sonntagnachmittag bei Rapid gastiert.

Mattersburg startete vor der Negativkulisse von nur 1.700 Zuschauern engagiert und hatte auch die erste große Chance in Minute 13, als sich Naumoski gegen die Verteidigung durchsetzte und auch Tormann Siebenhandl überspielte, dann aber aus spitzem Winkel weit am Tor vorbeischoss (13.). Damit wartet der Mazedonier weiterhin auf einen Treffer gegen Wr. Neustadt.

Mit Fortdauer der ersten Hälfte kamen jedoch die Gäste besser ins Spiel und fanden nach einem tollen Zuspiel von Mimm in den Lauf von Offenbacher, der aber im Strafraum nur einen Gegenspieler traf, die erste gute Möglichkeit vor (23.). Mimm probierte es dann mit einer "Granate" aus 35 Metern, die neben dem Gehäuse einschlug (30.). Und Tadic schoss einen Volleyschuss von der Strafraumgrenze genau in die Arme von Borenitsch (34.).

Die zweite Hälfte mussten die Niederösterreicher fast zur Gänze mit nur zehn Mann bestreiten, da der bis dahin sehr aktive Außenverteidiger Martschinko wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte vom Platz gestellt wurde. Trotzdem hatte das Team von Heimo Pfeifenberger weiter die besseren Chancen auf die Führung, vor allem durch Manuel Wallner, dessen Schuss aus kurzer Distanz über die Latte zischte (71.).

Die Mattersburger kamen erst im Finish auf. Zunächst hielt Siebenhandl einen Lovin-Schuss, den Naumoski durchließ (79.), doch zwei Minuten später war der Schlussmann der Niederösterreicher chancenlos: Nach Strafraum-Querpass von Bürger schob Matchwinner Höller zum 1:0 ein und fixierte damit nach dem 3:0 vor einer Woche gegen die Admira den zweiten Sieg en suite.

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(APA)

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