Fußball Bundesliga: Der ungeahnte Punktezuwachs

Fussball Bundesliga ungeahnte Punktezuwachs
Fussball Bundesliga ungeahnte Punktezuwachs(c) APA EXPA THOMAS HAUMER (EXPA THOMAS HAUMER)
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In der Fußballbundesliga steigt im letzten Spiel vor der Winterpause der Schlager zwischen der Wiener Austria und Sturm Graz. Ein Duell zweier völlig unterschiedlicher Trainer.

Wenn Peter Stöger und Peter Hyballa an der Outlinie stehen, könnte die Gestik nicht unterschiedlicher sein. Während der Austria-Coach eher den ruhigen Pol mimt, agiert Sturms Trainer im hyperaktiven Stil. Im Schlager zwischen der Austria und Sturm Graz stehen einander aber auch jene beiden Männer gegenüber, die mit ihren Mannschaften im Herbst klar über den Erwartungen blieben.

Sowohl die Austria als auch Sturm gingen mit dem Wissen eines verpatzten Frühjahrs in die Saison. Die Wiener hatten unter Ivica Vastic als Vierter die Europacup-Teilnahme verpasst, bei den Steirern stand nach etlichen Turbulenzen um den Abschied von Franco Foda der fünfte Rang zu Buche. Mit Stöger und Hyballa übernahmen zwei neue Trainer.

Die Austria holte sich mit Respektabstand auf Salzburg die Winterkrone, Sturm etablierte sich erfolgreich unter den Top vier der Liga. Dementsprechend zufrieden durften beide Trainer vor der letzten Runde des Jahres 2012 bilanzieren. „Wie sich die Spieler präsentiert haben, dass wir keine Verletzten beklagen mussten; alles ist passiert, wie wir uns das vorgestellt haben. Eine solche Punkteausbeute hat natürlich auch keiner erwartet“, meinte Stöger.

Besonders zufrieden zeigte sich der seit Jahresbeginn ohne Pause arbeitende Ex-Internationale mit dem Willen seiner Spieler. „Im Training rennt es wie vor drei Monaten. Man hat nicht das Gefühl, dass bald Urlaub ist“, berichtete Stöger. Auch aus diesem Grund seien Veränderungen im Winter nicht geplant. Zu- und Abgänge sind bei der Austria nicht zu erwarten. „Wir wollen in die eine und die andere Richtung nicht aktiv werden. Außer Tottenham ruft nächste Woche bei uns an.“

Einher mit dem Aufschwung in der Tabelle ging bei den Wienern auch jener bei der Anhängerschaft. Bereits 450 neue Frühjahres-Abos wurden bis zur Winterpause neu abgeschlossen und damit bei Weitem mehr als in vergangenen Saisonen.

Auch in der Grazer UPC Arena war die Stimmung in den vergangenen Wochen bestens. Trotzdem genießt Hyballa nicht die uneingeschränkte Liebe der steirischen Anhängerschaft. Dem 37-Jährigen aus dem Münsterland wird vorgeworfen, altgediente Profis wie Rekordspieler Mario Haas im Herbst ausgemustert zu haben.

„Die meisten sind zufrieden, und auf die konzentriere ich mich“, meinte der mit einem Vertrag bis Sommer 2014 ausgestattete Sturm-Trainer auf diese Problematik angesprochen. Dass so mancher in Graz mit dem Typ Hyballa nicht gleich klarkommt, sei Teil seines Jobs. „Ich bin, wie ich bin. Ich mache, was ich für richtig halte und sage, was ich denke. Das ist meine Art.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.12.2012)

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