91 – Lionel Messis neue Glückszahl

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ndash Lionel Messis neue(c) REUTERS (GUSTAU NACARINO)
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Wenn am 7. Jänner in Zürich der Ballon d'Or vergeben wird, kann ihn eigentlich nur Barcelona-Star Lionel Messi, dann zum vierten Mal, in Empfang nehmen.

Barcelona. Natürlich, wieder einmal: Lionel Messi. Der Zusammenschnitt seiner 91 Treffer dauert allein zehn Minuten. 2012 war das Jahr des Torjägers, der Argentinier faszinierte die Fußballwelt. Er, der filigrane Dribbler, der mit Ball schneller läuft als die meisten Gegenspieler ohne. Er, der mit 1,69 Metern vom Gardemaß weit entfernt ist, aber im Strafraum seine Stärke zeigt. Er, der sich seiner Treffer nicht rühmen will. „Ohne Titel haben meine Tore keine Bedeutung“, betont Messi.

Für weltweites Staunen sorgten sie dennoch. Nicht nur, weil der 25 Jahre alte Messi die vier Jahrzehnte alte Bestmarke von Gerd Müller (85 Treffer) überboten hat. Sondern, weil sie Messis Unberechenbarkeit und seine fußballerische Begabung untermauerten. Ob Freistöße, Elfmeter, Abstauber, Fersler, Solo, Weitschuss oder gar Kopfballtore (gegen Osasuna), Messi kann's.

Dem FC Barcelona war es eine eigene Grafik wert, die seine 91 Tore bis in die letzten Details darstellt: 80 erzielte Messi mit dem linken Fuß. Achtmal war er mit rechts erfolgreich, dreimal mit dem Kopf. 79-mal traf Messi im Barca-Dress, zwölfmal im Trikot der Albiceleste. Darunter dreimal beim 4:3-Sieg der Argentinier im Sommer in New Jersey über den kommenden WM-Gastgeber und großen ewigen Rivalen Brasilien.

„Zum Glück ist er Argentinier“, meinte Nationalcoach Alejandro Sabella nach der Partie. Es scheint, dass Messi unter ihm endlich auch in der hochkarätig besetzten Auswahl des zweimaligen Weltmeisters aufblüht. Sabellas Devise im Umgang mit dem für Skandale und Glamour-Storys vollkommen ungeeigneten Star: „Ich lasse ihn in Ruhe.“ Der Kapitän lässt sowieso nur Tore sprechen.

Thiago – der wertvollste Treffer

Am schlimmsten bekam die Tormission 2012 Leverkusen zu spüren. Gleich sechs Treffer schenkte Messi Bayer in der Champions League ein. Nicht nur deswegen spricht einiges dafür, dass Messi im Jänner zum vierten Mal in Folge Weltfußballer wird.

Und dennoch, 2012 gab es einen Tag, der ihm mehr als alles andere bedeutete. „Heute bin ich der glücklichste Mann der Welt“, schrieb er auf Facebook seinen 40 Millionen Fans; an jenem 2. November 2012 wurde Messis Sohn geboren. Und bis Thiago Messi irgendwann sein erstes Tor schießt, kann der stolze Papa seine einzigartige Bilanz noch weiter gehörig aufpolieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2012)

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