Nationalteam: Mehr Durchschlagskraft an vorderster Front

(c) GEPA pictures (GEPA pictures M. Hoermandinger)
  • Drucken

Österreich will im Test gegen Wales „mehr tun als der Gegner“. Speziell die Abteilung Angriff steht unter Beobachtung. In den Trainingseinheiten ließ Teamchef Marcel Koller vorwiegend den Torschuss üben.

Wien. Montagvormittag auf dem Trainingsgelände des Wiener Ernst-Happel-Stadions. Bei britischen Verhältnissen bittet Marcel Koller seine Mannschaft zur ersten Trainingseinheit des neuen Jahres. Heute Abend (20:45 Uhr, live ORFeins) will der Teamchef gegen Wales in Swansea Fortschritte beobachten. Er lässt keine Möglichkeit ungenutzt, um intensiv zu trainieren. Vor allem am Torabschluss wird gefeilt, der klappte in wichtigen Spielen wie etwa gegen Deutschland (1:2) oder in Kasachstan (0:0) nicht.

Koller, ein ruhiger und besonnener Typ, kann auf dem Platz ganz anders. „Marko, den musst du machen“, brüllt der Schweizer und lässt ein „Bravo“ folgen. Auch Arnautović nickt. Wenn es um Tore geht, stehen die Stürmer besonders im Fokus. An vorderster Front plagt Koller nicht die Qual der Wahl. Ex-Teamkapitän Marc Janko ist im türkischen Trabzon noch immer nicht angekommen, der gegen Wales verletzungsbedingt fehlende Martin Harnik strahlte in Stuttgart schon mehr Torgefahr aus. Und Marko Arnautović? Er verkörpert weiterhin eine Art „Wundertüte“. Mit ihm hat sich Koller übrigens nicht über dessen gelb-rote Karte im Spiel gegen Hamburg unterhalten. Über Arnautović sagt er nur: „Es wäre gut, wenn er mal wieder spielen würde.“ Bleiben im aktuellen Kader der erstmals unter Koller einberufene Philipp Hosiner und Andreas Weimann, der bei Aston Villa zwar an Profil gewann, aber nicht in die Rolle des großen Hoffnungsträgers gedrängt werden soll.

„Mehr tun als der Gegner“

Die Alternativen sind rar, Spielern wie Marcel Sabitzer (für Harnik nachnominiert) oder Erwin Hoffer fehlt es noch an internationaler Klasse respektive Spielpraxis.

Gegen Wales wird Kollers Mannschaft gefordert, es warten etwa Gareth Bale (Tottenham) oder Aaron Ramsey (Arsenal). Der 52-Jährige warnt davor, die Waliser zu unterschätzen. Wer denke, dass man auf ein Team trifft, dass nur den „Kick and Rush“-Stil beherrsche, der irre gewaltig. „Auch in Wales wird Fußball gespielt.“

Koller will heute eine engagiert und offensiv auftretende Mannschaft sehen. „Wenn du auswärts gewinnen willst, musst du mehr tun als der Gegner“, predigt er. Ein Remis könnte auch am 26. März zu wenig sein, wenn Österreich in der WM-Qualifikation in Irland bestehen muss. Der Test gegen Wales darf daher als Generalprobe für den Ernstfall gegen Giovanni Trapattonis Iren betrachtet werden, wenngleich Koller festhält: „Irland hat mehr individuelle Qualität.“

Mögliche Aufstellungen:

Irland: Price – Gunter, Blake, Williams, Davies – Allen, Vaughan, Ramsey – Bale, Morrison, Ledley.
Österreich: Almer – Klein, Pogatetz, Dragović, Fuchs – Arnautović, Baumgartlinger, Alaba, Ivanschitz – Janko, Weimann.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.