„Irre-regulär“: Die Legende des Johann K.

Irreregulaer Legende Johann
Irreregulaer Legende Johann c Die Presse Clemens Fabry
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Hans Krankl feiert heute seinen 60. Geburtstag. Der ehemalige Torjäger, der einst sogar beim FC Barcelona bejubelt wurde, hat mit dem Trainerjob längst abgeschlossen. Er ist ein Narziss, der immer schon polarisiert hat.

Ergraut ist er schon lange. Aber er wäre nie auf die Idee gekommen, die Haare zu färben. Für die einen ist er der „Goaleador“, für die anderen der „Graue“, für viele einfach der „Hansi“. Hans Krankl wird heute 60, der ORF widmet dem Torjäger a. D. darum sogar eine Sondersendung (20.15 Uhr). Der Wiener, für den es in Österreich nur Rapid gibt, ist legendär. Seine Tore sind legendär, seine Sprüche sowieso.
Hans Krankl hat immer schon polarisiert. Für ihn gibt es keine Kompromisse, er nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Er ist alles, nur kein Diplomat. Der Jubilar, dem nichts über die Familie geht, kennt nur Schwarz oder Weiß.
Seine Kontroversen mit dem damaligen ÖFB-Präsidenten Friedrich Stickler sind bekannt. Ebenso sein Wutausbruch auf der Insel nach einem verlorenen Länderspiel. „Das war irre-regulär.“ Aber die Bilanz als Teamchef war dem Verband nicht gut genug, Krankl hat es den Funktionären nie verziehen, dass ihm die Chance auf die Heim-EM 2008 genommen wurde.
Der gelernte Mechaniker, dessen Vater Straßenbahner war, wäre heute Multimillionär. Cordoba und das 3:2 gegen Deutschland haben ihm 1978 die Türen ins Ausland geöffnet. Heutzutage ist es kaum noch vorstellbar, dass ein Stürmer aus Österreich für den großen FC Barcelona spielt. Die Katalanen sind für ihn auch heute noch das Beste, was der Fußball überhaupt zu bieten hat.
Krankl aber hat auch andere Interessen, seine Liebe zur Musik hat ihn zum „Nachtfalken“ gemacht, seine Eishockey-Begeisterung (Wayne Gretzky) kennt keine Schlusssirene. Erwärmen kann er sich auch für Clint Eastwood, die Rolling Stones oder U2. Seine Plattensammlung ist umwerfend.
Mit der Trainerarbeit aber hat Krankl längst abgeschlossen. „Dort, wo ich hinwill, wollen's mich nicht. Und dort, wo's mich wollen, will ich nicht.“

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