Fifa peilt Quotenregelung im Klub-Fußball an

(c) AP (Mark Baker)
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Nach den Plänen von Fifa-Präsident Joseph Blatter sollen ab 2012 die Vereine maximal fünf ausländische Spieler aufstellen dürfen. Die EU sieht darin eine Unterminierung des freien Verkehrs von Arbeitskräften.

Franz Beckenbauer führte England als Negativbeispiel an, die Premiere League werde derzeit von ausländischen Spielern dominiert. Es gebe aber auch in Deutschland Klubs, "wo keine deutschen Spieler auf dem Feld sind. Das ist nicht im Interesse des Fußballs und seiner Zukunft", ergänzte Beckenbauer. Nun strebt die Fifa eine Quotenregelung an. Am Freitag hat der Welt-Fußballverband eine Resolution zur Unterstützung der sogenannten 6+5-Regel angenommen. Ab 2012 sollen die Vereine bei Spielbeginn mindestens sechs heimische und maximal fünf ausländische Spieler aufstellen müssen. 155 Fifa-Delegierte votierten für die Entschließung, 40 enthielten sich der Stimme. EU sieht Diskriminierung


Die Fifa befindet sich damit auf Konfrontationskurs mit der Europäischen Union. Brüssel sieht die Pläne als Diskriminierung auf Grundlage der Nationalität und Unterminierung des freien Verkehrs von Arbeitskräften. Sie will den Fifa-Vorstoß stoppen.

Die Resolution beauftragt Fifa-Präsident Joseph Blatter gemeinsam mit Uefa-Präsident Michel Platini weiterhin für Europa "im Rahmen der Gesetze" die Ziele der geplanten Regelung zu erreichen. "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg", sagte Blatter. Er wolle es mit Konsultationen und nicht mit Konfrontation mit dem Gesetzgeber probieren.

Ab 2010 mit 4+7

"Wir benötigen Beratungen mit den Regierungsbehörden, vor allem in Europa, aber wir würden vorschlagen, 2010 mit 4+7 anzufangen, 5+6 2011 und wir wären bereit 6+5 2012 anzuwenden." Blatter betonte, dass sich 6+5 auf den Matchbeginn beziehe, wobei sechs Spieler, die theoretisch in der Nationalmannschaft des Landes spielen könnten, wo sich die Liga befindet, auf dem Feld sein müssten. Durch Austausch sei schließlich eine 3+8-Konstellation möglich.

Platini drückte seine volle Unterstützung für die Pläne Blatter aus: "Europa ist in keiner bequemen Position, aber wir werden alles tun, um dem Fifa-Präsidenten zu helfen, sein Ziel zu erreichen." Einigen Ligen seien gegen die 6+5-Regel, einige dafür. Fußballklubs seien generell dagegen, räumte er ein. (APA/Red.)

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