Fifa will im Dezember über Blatter und Platini urteilen

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FBL-CORRUPTION-INVESTIGATION-FIFA -FILESAPA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Platinis Plan, Blatter im Februar als Fifa-Boss nachzufolgen, wackelt immer mehr. Laut Informationen aus der Umgebung der Ethikkommission droht beiden eine Sperre zwischen fünf und sieben Jahren.

Der Fußball-Weltverband (Fifa) will im Dezember über Sanktionen gegen seinen Präsidenten Sepp Blatter und UEFA-Chef Michel Platini entscheiden. Gegen die beiden Funktionäre sei ein Verfahren eröffnet worden, teilte die Fifa mit. Beide waren am 8. Oktober für 90 Tage für alle Fußball-Ämter gesperrt worden. Platinis Plan, Blatter im Februar als Fifa-Boss nachzufolgen, wackelt immer mehr. Wie die Fifa wissen ließ, würden in dem nun laufenden Verfahren Blatter und Platini aufgefordert, Stellung zum Ergebnis einer Untersuchung der gegen sie erhobenen Vorwürfe zu nehmen. Beide beteuern ihre Unschuld und können zudem eine Anhörung verlangen. Die sogenannte rechtsprechende Kammer der Ethikkommission strebe eine Entscheidung im Dezember an, hieß es. Details der Anklageschrift wurden nicht publik. Laut Informationen aus der Umgebung der Ethikkommission droht beiden eine Sperre zwischen fünf und sieben Jahren.

Hintergrund der Affäre ist eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken, die Blatter 2011 an Platini geleistet hatte. Beide behaupten, dass das Geld für Beratertätigkeiten angewiesen wurde, die Platini von 1999 bis 2002 für die Fifa geleistet haben soll.

Weg zum Thron wäre versperrt

Für Blatter, der ohnehin auf dem außerordentlichen Kongress am 26. Februar 2016 als Präsident des Fußball-Weltverbands abtreten will, wäre das wohl das Ende seiner Ära - für UEFA-Boss Platini wäre der Weg auf den Fifa-Thron versperrt. Erst am 8. Oktober hatte dieselbe Fifa-Kammer mit Chung Mong-joon einen anderen Präsidentschaftskandidaten für sechs Jahre gesperrt. Die Ermittlungen gegen den Südkoreaner waren im Jänner 2015 eröffnet worden, ihm werden Verstöße gegen vier Artikel des Fifa-Ethikcodes im Zusammenhang mit Südkoreas gescheiterter Bewerbung für die WM 2022 zur Last gelegt.

Der Fußball-Weltverband wird derzeit vom größten Korruptionsskandal seiner Geschichte erschüttert. Ins Rollen gebracht haben den Fall im Mai die USA, die gegen zahlreiche Fifa-Vertreter sowie Führungskräfte von Sportmedien und Vermarktungsunternehmen Anklage erhoben haben. Ihnen wird organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Bestechung zur Last gelegt.

(APA/Reuters/AFP/dpa)

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