Fußball: Meister Salzburg trennt sich von Zeidler

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Zeidler APA/KRUGFOTO
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Nach fünfeinhalb Monaten gehen Trainer Peter Zeidler und Red Bull Salzburg wieder getrennte Wege. Interimistischer Nachfolger wird Thomas Letsch.

Mit der Trennung von Trainer Peter Zeidler nach nur fünfeinhalb Monaten hat Fußballmeister Salzburg einmal mehr für Schlagzeilen gesorgt. Zwei Spiele vor der Winterpause zog der Tabellenzweite am Donnerstag die Reißleine: Zeidlers deutscher Landsmann Thomas Letsch, der bisher das Farmteam FC Liefering coachte, soll bei den zuletzt enttäuschenden "Bullen" interimistisch wieder für Ordnung sorgen.

Das 1:1 am Dienstag bei Nachzügler WAC zeigte einmal mehr die Formkrise der Salzburger, die nur eines der jüngsten fünf Spiele gewonnen haben und nach der 18. Runde zwei Punkte hinter die Wiener Austria auf Rang zwei zurückfielen. Die Chefetage sah sich nun offenbar zum Handeln gezwungen. Auch wenn das am Dienstag noch dementiert worden war: "Aktuell gibt es keine Trainerdiskussion", hatte der Sportliche Leiter Christoph Freund versichert. Nun ist Zeidler sogar der erste Coach in der zehnjährigen Red-Bull-Ära, den das Ende schon vor dem Frühjahr ereilte.

Zeidler, der Ende Juni von Double-Gewinner Adi Hütter übernommen hatte, war mit dem Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Malmö, der Europa-League-Quali-Schlappe gegen Dinamo Minsk und zwei Auftaktniederlagen in der Bundesliga denkbar schlecht gestartet. In der Meisterschaft kamen die zu Beginn auch ersatzgeschwächten "Bullen" mit Fortdauer aber auf Trab und übernahmen in der 12. Runde erstmals die Tabellenführung. Das 0:1 in Altach am 31. Oktober bremste freilich den Höhenflug, seitdem konnte nur noch ein Sieg eingefahren werden.

Machtkampf mit Hinteregger

In den vergangenen Wochen hatte Zeidler zudem ein veritables Problem mit einem seiner prominentesten Kicker. ÖFB-Team-Innenverteidiger Martin Hinteregger fand sich zweimal nur auf der Tribüne wieder, Zeidler begründete das mit "unprofessionellem Verhalten" des Kärntners. Hinteregger gilt als Verlierer des Salzburger Kurswechsels, der mit dem Aufstieg des anderen Konzern-Clubs, RB Leipzig, verbunden ist. Der 23-Jährige, der immer wieder mit Großclubs aus dem Ausland in Verbindung gebracht wurde, unterschrieb noch im Dezember des Vorjahrs einen Vertrag bis 2019 - ohne Ausstiegsklausel.

Der 47-jährige Letsch, der so wie einst Zeidler vom Lieferinger Farmteam kommt, und u.a. auch die "Jungbullen" in der UEFA Youth League betreute, wird nun also am Sonntag im Auswärtsspiel in Mattersburg bzw. beim Heimspiel gegen Rapid am 13. Dezember auf der Bank sitzen. Was darüber hinaus passiert, ist offen. Im Sommer hatte Salzburg mit dem Spanier Oscar Garcia als Hütter-Nachfolger verhandelt, sich aber schließlich für Zeidler entschieden. Garcia ist derzeit ohne Club.

(APA)

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