Dragovic wechselt zu Bayer Leverkusen

SOCCER - UEFA EURO 2016, AUT vs HUN
SOCCER - UEFA EURO 2016, AUT vs HUNGEPA pictures
  • Drucken

Der 25-jährige Wiener unterschrieb einen Vertrag bis 2021. Die Ablösesumme soll laut Medienberichten 18 Millionen Euro betragen.

Die rot-weiß-rote Abordnung in der deutschen Bundesliga hat am Dienstagabend Zuwachs bekommen. Nach langem Hin und Her, vielen Spekulationen ist der Wechsel von Aleksandar Dragović von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen offiziell. Seit Wochen hatte der Bundesligist den Innenverteidiger umworben, nun einigte man sich auf einen Vertrag bis 2021. Bei der Werkself trifft der 25-Jährige mit Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan auf zwei Nationalteamkollegen. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart, laut „Bild“-Zeitung soll sie aber bei rund 18 Millionen Euro liegen. Damit würde Dragović eine neue ÖFB-Bestmarke aufstellen, bislang war sein Wechsel von Basel nach Kiew um rund neun Millionen Euro der teuerste eines österreichischen Fußballers.

„Das Umfeld ist perfekt, der Erfolgshunger deutlich spürbar, Leverkusen ist für mich der richtige Schritt, ich bin extrem froh und erleichtert, dass die Vereine nach intensiven Verhandlungen eine Einigung erzielt haben“, wurde Dragović in einer Aussendung zitiert. Die Hartnäckigkeit der Deutschen in den Verhandlungen dürfte den Ausschlag gegeben haben. „Leverku

sen hat von Beginn an klargemacht, dass sie mich wollen, nie lockergelassen und sehr hart um mich gekämpft. Das imponiert mir extrem, gleichzeitig pusht es mich. Ich möchte dieses Vertrauen so rasch wie möglich zurückzahlen.“

Schwieriger Weg zur Unterschrift

Leverkusen-Geschäftsführer Michael Schade deutete unterdessen an, dass es bis zum Abschluss des Transfers kein leichter Weg war. „Wir haben uns vorgenommen und es auch umgesetzt, unseren Kader zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken. Wir sind froh, dass unsere Geduld in dieser recht schwierigen Personalie zum Erfolg geführt hat. Es war nicht leicht, umso glücklicher sind wir, dass es doch noch geklappt hat“, sagte Schade.

Eigentlich ist die Devise des Klubs gewesen, erst im Fall eines Abgangs von Ömer Toprak zu Dortmund aktiv zu werden. Der Türke ist vorläufig noch da, und hat nun mit Dragović einen neuen Konkurrenten. „Aleksandar ist ein bereits sehr erfahrener Innenverteidiger. Er bringt viel Qualität ein, mit ihm sind wir auf dieser Position für die Zukunft gewappnet und breit aufgestellt“, erklärte Sportdirektor Rudi Völler, der den Neuzu

gang als „wichtigen Baustein einer national und international konkurrenzfähigen Mannschaft“ bezeichnete.

Stammplatz und Königsklasse

In Kiew, wo er noch bis 2018 unter Vertrag gestanden wäre, zählte Dragović zum Stammpersonal, brachte es inklusive der bereits begonnenen aktuellen Saison auf insgesamt 100 Ligaspiele (drei Tore). Die deutsche Liga startet hingegen erst am Wochenende, der ÖFB-Teamspieler möchte Trainer Roger Schmidt rasch von seinen Qualitäten überzeugen. Die Konkurrenz in ist allerdings groß, neben den abwanderungswilligen Toprak und Kyriakos Papadopoulos kämpfen auch Jonathan Tah, Andre Ramalho und Tin Jedvaj um einen Platz in der Innenverteidigung. „Die Akkus sind voll, jetzt ist auch der Kopf klar. Ich kann mich ausschließlich auf das Sportliche konzentrieren un

d werde alles daransetzen, so schnell wie möglich ein Teil der Mannschaft zu werden“, kündigte der Innenverteidiger vor dem Saisonauftakt bei Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr) an. Da Leverkusen die vergangene Saison auf Platz drei beendet hat, wartet im Herbst die Gruppenphase der Champions League.

Neben den sportlichen Herausforderungen freut sich Dragović über das Wiedersehen mit zwei seiner EM-Mitstreiter im ÖFB-Team. Baumgartlinger und Özcan seien „zwei alte Bekannte und Freunde“, erklärte der 49-fache Nationalspieler. „Das ist eine super Sache, zumal ich mir sicher bin, dass beide den sportlichen Prozess durch ihre Qualitäten bereichern werden.“

Auch Austria freut sich

Über den Transfer hat sich auch die Austria gefreut. Da Dragović sieben Jahre im violetten Nachwuchs gespielt hat, erhalten die Wiener eine so genannte Solidarity-Kompensation von fünf Prozent der Ablöse. „Wir müssen uns jetzt einmal erkundigen, wie viel die Transfersumme ist, nämlich Fixum und Bonuszahlungen. Dann werden wir unseren Anspruch anmelden“, sagte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.