Europa League: Austria stürzt Rosenborgs Festung

Kayode erzielte das wichtige 2:1
Kayode erzielte das wichtige 2:1APA/ROLAND SCHLAGER
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Die Violetten fügten Norwegens Meister die erste Heimniederlage der Saison zu und zogen mit dem 2:1-Sieg in die Gruppenphase ein.

Die Austria darf sich auch im Herbst auf internationaler Bühne präsentieren. Die Violetten gewannen das Play-off-Rückspiel der Europa League gegen Rosenborg Trondheim 2:1 und schafften nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel souverän zum dritten Mal nach 2009 und 2011 den Einzug in die Gruppenphase. 2,4 Millionen Euro an Startgeld ist den Favoritnern damit sicher, ihre Gegner wird die heutige Auslosung (13 Uhr, live Eurosport) in Erfahrung bringen.

„Es geht um viel. Wir sind nicht Favorit, wollen aber in die Gruppenphase reinkommen. Das wäre für den ganzen Verein wichtig“, erklärte Trainer Thorsten Fink vor der Partie im Lerkendal-Stadion. Dort war die Austria letztmals im September 1993 in der Champions-League-Qualifikation zu Gast, damals stand der jetzige Sportdirektor Franz Wohlfahrt im Tor und parierte bei der 1:3-Niederlage einen Elfmeter. Am Ende schaffte die Austria mit einem 4:1-Sieg noch den Aufstieg, das war bei umgekehrten Vorzeichen und kleinerer Uefa-Bühne auch diesmal das große Ziel.
Wie erwartet schickte Fink dieselbe Elf wie im Hinspiel vergangene Woche in Wien aufs Feld, die gegen Altach siegreichen Reservisten kehrten auf die Bank zurück. Keinesfalls wollte der Deutsche seine Mannschaft den Vorsprung verwalten sehen, vielmehr sollte sie aus einer gesicherten Abwehr in Eigeninitiative nach der Entscheidung suchen. Die Aufgabe war freilich keine einfache, hatte Rosenborg in dieser Saison doch bislang alle seine Heimspiele gewonnen.

Im mit rund 13.000 Zuschauern nicht ausverkauften Stadion erwischten die Norweger den besseren Start, begannen druckvoll und verbuchten durch Gytkjaer den ersten Torschuss (3.). Doch die Austria hielt kämpferisch dagegen und kam mit leichter Verspätung spielerisch in Schwung. Die erste gute Chance vergab Larsen, als er nach einem geblockten Grünwald-Schuss aus rund elf Metern Torhüter Kwarasey in die Arme schoss (13.).
Damit waren die Gäste endgültig in der Partie angekommen und diktierten fortan das Geschehen. Einen Freistoß von Grünwald parierte Kwarasey (29.), beim folgenden Eckball vergab Kayode per Kopf die Riesenchance auf das 1:0. Kurz darauf drehte der Nigerianer jubelnd ab, doch sein Treffer zählte zurecht wegen Abseits nicht (32.). Rosenborg agierte überraschend passiv, kam nach einem Fehler von Martschinko aber durch Midtsjo zum Abschluss – Almer war zur Stelle (37.).

Drei Tore in 15 Minuten

Deutlich aktiver und engagierter kamen die Norweger aus der Kabine und hatten die erste Großchance der zweiten Halbzeit. Gytkjaer schloss eine schöne Kombination ab, Almer bewahrte die Austria mit einer Glanztat vor dem Rückstand (55.). Just in dieser Dranphase gelang den Violetten das Tor: Nach Freistoß von Holzhauser köpfelte Grünwald aus kurzer Distanz unbedrängt ein (57.). Doch der Jubel der mitgereisten Fans wurde quasi im Gegenstoß erstickt. In einem harten Zweifall ging Rotpuller zu Boden und der Ball an seine Hand, es folgte ein durchaus strittiger Elfmeterpfiff. Gytkjaer verwandelte sicher zum 1:1 (58.).

Nun drängte Rosenborg auf die Entscheidung, das Tor aber fiel auf der Gegenseite – auf sehenswerte Art und Weise. Kayode zog mit Tempo davon, ließ am Strafraum einen Gegner elegant aussteigen und schloss mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte ab (68.). Die Norweger hatten durch Konradsen (77./Latte) und Gytkjaer (84./Almer hält) noch zwei gute Möglichkeiten, näher kamen sie den drei benötigten Tore jedoch nicht mehr. Für die Austria vergab der eingewechselte de Paula (78.), den violetten Jubel konnte das nicht trüben.

(swi)

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