Der Cup, seine Gesetze, Dramen und Weisheiten

SOCCER - UNIQA OEFB Cup, Anif vs Sturm
SOCCER - UNIQA OEFB Cup, Anif vs SturmGEPA pictures
  • Drucken

2. Runde ÖFB-Cup: Sturm Graz, Tabellenführer der Bundesliga, besiegte Drittligisten Anif nur mit Mühe 2:1. Austria hielt sich in Vöcklamarkt schadlos, gewann auf dem Kunstrasen des Regionalligisten mit 3:0. Rapid siegt mit 4:0.

Grödig. „Ich will einen Unterschied sehen wenn der Tabellenführer der Bundesliga gegen einen Drittligisten spielt. Mich ärgert, dass wir lange nicht mit dem nötigen Fokus im Spiel waren.“ Wer Günter Kreissl, Manager von Sturm Graz, nach den ersten 45 Minuten in der 2. Runde des ÖFB-Cups fluchen und schimpfen hörte, konnte nur schmunzeln. Dieser Bewerb hat eben seine eigenen Gesetze, die ihm daher dieses Flair und die nötige Spannung verleihen, wenn Underdogs wie Drittligist Anif gegen einen Großklub antreten, 1:0 führen und von der Sensation träumen. Doch nicht jedes Märchen wird Wirklichkeit. Nicht immer besiegt David doch den Goliath, obwohl sich der Riese ungeheuer plagt oder patschert anstellt.

Dass nach 97 Spielminuten der Favorit doch als Sieger vom Platz spaziert, weil Philipp Zulechner mit einem Doppelpack (78., 94.) doch noch die Trendwende eingeleitet und den Grazern mit dem überaus glücklichen 2:1-Sieg eine herbe Blamage erspart hatte, nimmt dem Erlebten jedoch die Würze. Sturm-Coach Franco Foda, weiterhin einer der Topkandidaten auf die Nachfolge von Marcel Koller als ÖFB-Teamchef, wollte es dennoch nicht überbewerten. Cup, normales Auswärtsspiel, alles sei möglich, er sei unzufrieden; und doch auch wieder nicht. Alles wäre anders gekommen, hätte Peter Zulj den Elfmeter (50.) verwertet.
Nach Niederlagen gegen Lask und Admira (jeweils 1:2) war Foda jedoch glücklich, weil seine Mannschaft doch noch gewonnen hat, im Achtelfinale steht und ihm kritische Fragen über Form, Krise oder die mögliche Absprung-Option erspart blieben.

Schaulaufen mit den Austria-Stars

In Vöcklamarkt war der Auftritt der Wiener Austria ein wahrer Festakt. Erst zum vierten Mal in der Historie des Regionalligavereins war ein Bundesligist zu Gast, nach Rapid (1984), Lask (1999) und Innsbruck (2010) durfte sich die Wiener Austria auf dem Kunstrasen versuchen. Trainer Thorsten Fink hatte die Seinen jedoch mit zwei eigens eingeschobenen Trainings auf diesem Untergrund eingestellt. Dem Deutsche war gesondert daran gelegen, keine Überraschung zu erleben, es glich einer Vorsichtsmaßnahme.

Es gab vom Einmarsch an keinen Zweifel daran, wer gewinnen würde. Ehrenanstoß, Wimpeltausch, Kapelle – doch nach Anpfiff war die Festivität ein monotones Unterhaltungsprogramm. Austria profitierte durch Tore von Prokop (29.), Ruan (69.) und Holzhauser (72.; Elfmeter). Der Unterschied war in diesem Spiel einfach zu groß – genauso groß wie in der Vorwoche, als AC Milan in Wien zu Gast war und sich beim 5.1-Lehrspiel womöglich wie ein Klub im ÖFB-Cup gefühlt haben könnte.

Rapid meisterte die Aufgabe ASK Elektra problemlos, vor knapp 1000 Zuschauer auf dem Sport-Club-Platz behielt Grünweiß ungefährdet die Oberhand. Rapid gewann 4:0 (Tore: Kvilitaia (19.), Schaub (51., 76./Foulelfmeter), Soura (84./Eigentor), der Stadtligist hatte keine Chance. Einziger Negativaspekt: Kvilitaia sah Gelb-Rot, es ist der fünfte Ausschluss in dieser Saison im zehnten Spiel...

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.