Das muntere Trainer-Roulette

Teamchef-Quiz: Fink oder Foda?
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Hintergrund. Die Teamchefsuche hat die Bundesliga erreicht, Franco Foda und Thorsten Fink sind die Topgereihten auf der ÖFB-Liste. Austria bestätigt erste Anfrage und Gesprächserlaubnis.

Wien. Es ist weder eine Überraschung, dass am Wochenende Teile der zehn Kandidaten umfassenden Liste für den vakanten Posten des Fußball-Teamchefs an die Öffentlichkeit gelangt sind, noch verwunderlich, dass Sturm-Coach Franco Foda ganz oben steht. Auch fielen die Namen Thorsten Fink, Peter Stöger und Andreas Herzog, doch sie scheinen nur Aufputz in diesem Verwirrspiel zu sein. Einige haben abgesagt, oder haben abgewunken wie Adi Hütter oder Ralph Hasenhüttl. Das ÖFB-Theater hat nun aber die Bundesliga erreicht – und es war in der 11. Runde auch das dominierende Thema war.

Es sind aber einige Unklarheiten, die nachdenklich stimmen. Lässt Austria den Deutschen Fink tatsächlich und wenn überhaupt, dem ÖFB zuliebe kostengünstig ziehen? Stöger ist doch selbst im Fall einer Entlassung in Köln (siehe Artikel unten) gewiss zu teuer und Herzog ist – dem Vernehmen nach – ÖFB-intern aufgrund der zuletzt medial angeprangerten „Verhaberung“ mit Sportdirektor Peter Schöttel scheinbar bereits aus dem Rennen. Auch soll er auf Schöttels Liste nur auf Platz sechs gereiht gewesen sein.

Die Schöttel-Leaks

Foda und Fink sind die topgereihten im „Schöttel-Ranking“, diese Auswahl wurde am Wochenende auf sieben Trainer reduziert. Der ÖFB will den Nachfolger für Marcel Koller bereits am 30. Oktober präsentieren – ob es dem Verband bis dahin tatsächlich auch gelingt, „keine Wasserstandsmeldungen“ mehr abzugeben, wie es Präsident Leo Windtner ankündigte?

Dass Teile von Schöttels Liste „geleakt“ worden sind, dokumentiert, dass beim ÖFB weiterhin nicht alle Vorstände, Geschäftsführer oder Landespräsidenten geschlossen zusammenarbeiten. Das muntere Trainer-Roulette nimmt damit jedoch Fahrt auf und fördert sogar interessante, vollkommen unerwartete Varianten zutage. Sogar der Kroate Robert Prosinecki (48, einst bei RS Belgrad, Real Madrid) soll dem Fußballverband angeboten worden sein. Er war zuletzt Teamchef in Aserbaidschan und spricht Deutsch, weil er in Deutschland aufgewachsen ist.

Vor dem Sonntagsspiel Sturm gegen Austria sickerten weitere Details durch. Offenbar stehen Gespräche zwischen Fink und dem ÖFB bevor. „Es ist richtig, dass der ÖFB ganz korrekt angefragt hat, dass sie ein Gespräch mit Fink führen wollen“, erklärte Sportdirektor Markus Kraetschmer. Der Verein habe dem Trainer erlaubt, so ein Gespräch zu führen. Kraetschmer, zugleich einer von drei stimmberechtigten Ligavertretern im ÖFB-Präsidium, betonte aber, dass sich der Verband ein Engagement Finks etwas kosten lassen müsse: „Es ist auch klar, dass nur eine sehr, sehr hohe Ablöse überhaupt dazu führen könnte, dass wir darüber nachdenken.“

Fink, der 2006 seine Trainerkarriere in Österreich startete und bei RB Salzburg unter Giovanni Trapattoni als Assistent lernte, selbst bestätigte gegenüber „Sky“, für die Aufgabe als Teamchef durchaus offen zu sein: „Mich hat zwar noch keiner kontaktiert, ich würde aber mit Schöttel sicher über diesen tollen Job mit einer tollen Mannschaft sprechen!“ Auch Franco Foda äußerte sich im Vorfeld des Spiels: „Man soll sich keine Gedanken über ungelegte Eier machen. Sollte sich jemand bei mir melden, bin ich jemand, der sich alles anhört.“ Sturms Sportdirektor Günter Kreissl zeigte sich von dieser Agenda „ein bisschen genervt“. Von einer ÖFB-Anfrage wollte er nichts wissen: „Es ist für mich nicht verwunderlich, dass Fink und Foda Kandidaten sind. Aber derzeit basiert alles auf Gerüchtebasis.“

Allen Anschein nach kommt der neue Teamchef aus der Bundesliga. Ob sie damit auch wieder mehr Spieler im Team stellt?

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