Stürmer Ricky Broadley aus Wales bekam für eine Tätlichkeit, Schiedsrichter-Beleidigungen und -Bedrohung gleich viermal Rot - in wenigen Minuten. Dem Heißsporn droht jetzt eine lange Sperre.
64. Minute im walisischen Pokalspiel zwischen Fünftligist Mountain Rangers und Sechstligist Penrhyndeudraeth. Der Außenseiter führt mit 2:0. Plötzlich bricht eine Rangelei los: Der 29-jährige Rangers-Stürmer Ricky Broadley tritt dabei absichtlich einem Gegenspieler auf den Kopf. Schiedsrichter John Owen zückt sofort die Rote Karte. Doch das bringt Broadley nicht zur Räson - im Gegenteil: Eine ganze Serie von Aussetzern bringt dem Stürmer gleich vier Rote Karten ein - ein neuer und fragwürdiger Rekord. Das berichtet die walisische Zeitung "Daily Post North Wales".
Statt das Spielfeld zu verlassen, überschüttete Broadley den Referee mit Wasser und sah dafür die zweite Rote Karte. Als sich der Kicker dann doch dazu entschloss, vom Platz zu gehen, ließ er eine Schimpfkanonade in Richtung des Unparteiischen los, die dem Heißsporn den dritten Platzverweis einbrachte. Doch damit nicht genug: Im Vereinsheim ging Broadley wieder auf den Schiedsrichter los und sah zum vierten Mal binnen kurzer Zeit Rot.
Broadleys Klub zeigte sich entsetzt und kündigte eine sofortige Untersuchung an. Dem Hitzkopf droht nun eine lange Sperre, manche Medien spekulieren mit "lebenslang". Der Übeltäter selbst zeigt sich wenig schuldbewusst: "Der Schiedsrichter zeigte mir Rot. Da sagte ich ein paar Dinge, die ich in meinem Zorn nicht sagen hätte sollen." Gegen eine Sperre würde Broadley auf jeden Fall Berufung einlegen.
Der bisherige Rekord für Rote Karten in einem Spiel lag bei drei Stück für einen Spieler: 2006 sah der schottische Zweitligaspieler Andy McLaren für ein Foulspiel, eine Tätlichkeit und Sachbeschädigung in der Schiedsrichterkabine dreimal den Roten Karton. 1997 bekam Dean Windass vom schottischen Erstligisten Aberdeen im Ligaspiel gegen Dundee ebenfalls drei Rote Karten für ein grobes Foul, Schiedsrichterbeleidigung und eine Unsportlichkeit: Windass hatte beim Verlassen des Platzen die Eckfahne getreten.
(Red.)