Hektisch, chancenreich und sechs Tore: Sturm Graz gewinnt das sehenswerte direkte Duell um Platz zwei gegen Rapid mit 4:2.
In Graz fiel am Sonntagnachmittag so etwas wie eine Vorentscheidung im Kampf um Platz zwei der Bundesliga. In einem Schlagerspiel, das tatsächlich diesem Namen gerecht wurde, setzte sich Sturm Graz gegen Rapid 4:2 durch. Die Steirer verteidigten Platz zwei, marschieren damit weiter in Richtung Champions-League-Qualifikation, die Wiener fielen auf Platz vier zurück.
Highlight in diesem Verfolgerduell war der Treffer von Peter Zulj. Der Sturm-Mittelfeldmann agierte in der 62. Minute im Stile eines Weltklassestürmers, nahm einen langen Ball von Dario Maresic gekonnt mit und lupfte ihn über Rapid-Goalie Strebinger hinweg. 2:1 war es zu diesem Zeitpunkt durch Tore von Eze (3., 27.) bzw. Kvilitaia (40.) gestanden, der Treffer von Jeggo zum 4:1 brachte in Minute 72 endgültig die Vorentscheidung. Murg konnte nur noch zum 2:4 verkürzen (76.). Es war der erste Torschuss der Gäste in der zweiten Halbzeit, auch weil die Hausherren die Zweikämpfe dominierten (59:41 Prozent).
„Wenn Sturm führt, sind sie richtig clever, haben Selbstvertrauen und spielen das nach Hause“, meinte Rapid-Kapitän Stefan Schwab, der sich zur Halbzeit ein Wortgefecht mit dem fuchsteufelswilden Grazer Sportdirektor Günter Kreissl lieferte. Rapid-Coach Goran Djuricin, dessen Vertrag bald verlängert werden soll, erklärte: „Es macht mich traurig, dass wir fast in allen Belangen schlechter waren. Wir haben es heuer nicht geschafft, sie zu schlagen.“
Während die Hütteldorfer erstmals in dieser Bundesligasaison vier Gegentore kassiert haben, hat Sturm seine ungeschlagene Heimspielserie gegen Rapid auf fünf Partien ausgebaut. „Unser bestes Spiel. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgestellt haben und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen“, analysierte Sturm-Trainer Heiko Vogel.
Mit dem Sieg im Schlager verhinderte sein Truppe auch eine vorzeitige Meisterfeier von Red Bull Salzburg (gegen St. Pölten, nach Redaktionsschluss). In der nächsten Runde kommt es nun zum Gipfeltreffen zwischen Sturm und Salzburg, das am Sonntag vor Heimpublikum endgültig die Meisterschaft fixieren kann. Rapid hingegen gastiert am Samstag zum direkten Duell um Platz drei beim LASK.
(joe)