Morddrohungen gegen Austria-Goalie Pentz

SOCCER - BL, Rapid vs A.Wien
SOCCER - BL, Rapid vs A.Wien(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Philipp Brem)
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Patrick Pentz hat nach Morddrohungen Anzeige bei der Polizei erstattet. Der Bundesliga-Aufsichtsrat erwägt, den Strafenkatalog bei „Fan-Problemen“ zu verschärfen.

Im österreichischen Fußball herrscht Unruhe. Das 327. Wiener Derby ist längst gespielt, Austria gewann gegen Rapid mit 1:0 – doch der Wirbel will auch eine Woche danach nicht abreißen. Austria-Tormann Patrick Pentz erstattete nach Morddrohungen, die er via Social Media erhalten hatte, Anzeige. Ein Bericht der „Kronen Zeitung“ wurde von der Polizei Wien bestätigt. „Es kamen Morddrohungen gegen mich und meine Familie. Zweiteres ging zu weit. Das ist ein Wahnsinn“, wurde Pentz, 21, zitiert. Er habe den Schritt in Absprache mit dem Verein, für den er seit 2015 im Einsatz ist, gesetzt.

Pentz war nach dem am 16. September gewonnenen Derby von Rapids Ersatztorhüter Tobias Knoflach noch auf dem Rasen bedrängt und – laut Eigenaussage – beschimpft worden. Er hatte das Verhalten seines Kollegen im Anschluss als „peinlich“ bezeichnet.

Dem nicht genug: Am Montag trifft sich der neu gewählte Aufsichtsrat der Bundesliga. Weder Rapid noch Austria sind in diesem Gremium vertreten, dennoch sind beide Klubs Gesprächsthema. Der Aufsichtsrat erwägt, den Strafenkatalog bei „Fan-Problemen“ zu verschärfen. Da derartige Verfehlungen bei Rapid (zuletzt erneut im Derby) inzwischen siebenstellige Strafen nach sich ziehen und trotzdem wirkungslos bleiben, sind nun härtere Alternativen im Gespräch. Fanprobleme sollen fortan mit Punkteabzügen sanktioniert werden.

Schlager gegen Salzburg. Am Sonntag steigt in der Bundesliga das Duell der beiden letzten im Europacup verbliebenen österreichischen Klubs. Rapid will bei Tabellenführer Salzburg (bislang ungeschlagen) bestehen. Dass die Anzeige oder der mögliche Abgang von Geschäftsführer Christoph Peschek – der 34-Jährige soll Christian Kern folgen und Abgeordneter des EU-Parlaments werden – die sportlichen Belange überschatten, glaubt Sportdirektor Fredy Bickel nicht. Der Schweizer wundert sich jedoch über die Animositäten, die zwischen Österreichs Großvereinen herrschen. In seiner Heimat würden sich Europacup-Vertreter vor internationalen Partien trotz aller Rivalität gegenseitig helfen. „Hier in Österreich ist das weniger der Fall. Man kann sich nicht einmal so richtig freuen, wenn der Gegner Punkte in der Europa League holt“, sagt Bickel.

Er selbst habe sich über Salzburgs 3:2 in Leipzig gefreut. „Das bringt uns und der Bundesliga etwas“, meinte der 53-Jährige. In welchen Bereichen sich die Missgunst besonders äußert, wollte Bickel jedoch nicht spezifizieren.

(APA)

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