Österreichs harmloses Fußball-Stückwerk

FUSSBALL NATIONS LEAGUE: �STERREICH - BOSNIEN-HERZEGOWINA
FUSSBALL NATIONS LEAGUE: �STERREICH - BOSNIEN-HERZEGOWINA(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Nations League. Das ÖFB-Team mühte sich gegen Bosnien-Herzegowina zu einem enttäuschenden 0:0, damit ist der Gruppensieg an Dzeko und Co. verloren und der Traum vom Playoff geplatzt.

Wien. Zu wenig Ideen, seltene Pässe, zögerlich, erst in der zweiten Hälfte und damit viel zu spät mit dem Fußballspielen begonnen – es gibt Gründe sonder Zahl, warum Österreichs Fußballteam im Entscheidungsspiel zur Nations League gegen Bosnien-Herzegowina nur ein (sehr glückliches) 0:0 erringen konnte. Damit ist der Gruppensieg verloren, der Aufstieg in Liga A, das Playoff verspielt – wartet wohl die Qualifikation zur EM 2020 nur auf dem altbekannten, herkömmlichen Weg.

Die Ausgangslage war für das ÖFB-Team vor dem Anpfiff gegen Bosnien vor 37.200 Zuschauern im Happel-Oval klar: verlieren verboten, im Idealfall gewinnen, mit zwei Toren Unterschied. Weil Franco Foda kein Freund von Rechenspielen oder Konjunktiv-Theorien im eigentlich wirren Nations-League-Modus ist, setzte der ÖFB-Teamchef alles auf die Offensivkarte. 4-2-3-1-System, dazu kam überraschend Kainz. Bosnien hatte aber andere Pläne, griff aktiv ins Geschehen ein. Sunjic (6.) verfehlte mit einem Kopfball knapp das Tor, Dzeko (16.) traf – es war Abseits.

Immer wieder - Edin Dzeko!

Zulj, Baumgartlinger (Comeback nach der Knieverletzung) und Alaba – er spielte in seinem 66. Länderspiel erstmals im ÖFB-Team als linker Verteidiger – sollten Ideen kreieren, Pässe schlagen, das Spiel flott für Mittelstürmer Arnautović gestalten, im Angriffsdrittel Tempo auf Ball und Gegner machen – das gelang zu selten.

Bosniens Viererkette räumte herzhaft aus, oft waren Zukanovic oder Sunjic zur Stelle – die umgehend Konter, vorzugsweise über Dzeko, forcierten. Zu dicht, zu kompakt, fehlerlos: es gab einfach kein Durchkommen im bosnischen Strafraum.

Harmlos, ideenlos, kein Tor

Dass den Bosniern ein Punkt zum Gruppensieg genügt hätte, war ihrem Spiel nicht anzumerken. Sie liefen, gaben keinen Ball verloren – das erschreckend harmlose ÖFB-Spiel (bei Standards) plagend, so entlarvend. Es war Keeper Lindner zu verdanken, dass es beim 0:0 blieb. Der Grasshoppers-Keeper parierte Schüsse von Visca (25.) und Dzeko oder Duljevic (65.).

Aber Österreich? Chancen, Pässe, Ideen, das Flügelspiel, Alaba? Nichts, lange keine Spur. Das Team blieb in der ersten Hälfte ohne einzige Chance aus dem Spiel. In einem Heimspiel ist das ernüchternd. War die Aufstellung mit Alaba falsch? Schöpf und Kainz waren schwer überfordert.

Mit Schlager kam wenigstens Hoffnung ins Spiel. Hinteregger und Arnautović vergaben eine Doppelchance (52.), es herrschte aber Bewegung, es gab Verlangen . Endlich mutete es als Endspiel an, das gewonnen werden will. Der Auftritt der Bosnier stockte, wenngleich Dzeko immer wieder Chancen vorfand. Österreich lief an, doch Tor wollte keines gelingen. Es fehlt eben ein „echter“ Stürmer, der im Strafraum lauert, sich – wie früher Janko – Bälle holt, Verteidiger stehen lässt. Ein Ausnahmekönner wie Dzeko.

Deshalb stehen die Bosnier mit dem 0:0 auch im Playoff. Und wartet auf Österreich am Sonntag nur noch quasi ein Freundschaftsspiel.

Bosnien-Herzegowina steht als Gruppensieger und Aufsteiger in die Liga A fest, Österreich beendet die Gruppe auf Rang zwei und hat damit (immerhin) den Klassenerhalt geschafft. Nordirland muss als Gruppenletzter absteigen.

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