Champions League: Kung-Fu-Foul und Tor-Spektakel

TOPSHOT-FBL-EUR-C1-AJAX-BAYERN-MUNICH
TOPSHOT-FBL-EUR-C1-AJAX-BAYERN-MUNICHAPA/AFP/EMMANUEL DUNAND
  • Drucken

Sechs Tore, zwei Rote Karten (Müller und Wöber flogen vom Platz) und Bayern als Sieger der Gruppe E: Das 3:3 bei Ajax Amsterdam als Ende der Gruppenphase sorgte für Begeisterung. Die Auslosung der Achtelfinal-Paarungen folgt am Montag.

Nach seinem Platzverweis hat Thomas Müller einen Vorsatz bei seinem Foul an Nicolas Tagliafico von sich gewiesen. "Nee, nee, das war natürlich keine Absicht", lautete Müllers knapper Kommentar auf dem Weg aus dem Stadion. Beim 3:3 am Mittwochabend in der Champions League bei Ajax Amsterdam war der deutsche Fußball-Nationalspieler nach einem Tritt gegen den Kopf des Argentiniers vom Platz gestellt worden (75. Minute).

"Die Rote Karte von Thomas war glasklar. Er sieht ihn nicht, aber damit muss man rechnen, dass dann im Rücken der Gegner sich schon Richtung Ball orientiert", sagte Trainer Niko Kovac. Er stufte auch den Platzverweis für Ajax-Spieler Maximilian Wöber (67.) nach einem Foul an Leon Goretzka als "glasklar" ein.

TOPSHOT-FBL-EUR-C1-AJAX-BAYERN-MUNICH
TOPSHOT-FBL-EUR-C1-AJAX-BAYERN-MUNICHAPA/AFP/EMMANUEL DUNAND

"Ich glaube, ich hatte etwas Glück bei dem Foul. Es ist halb so wild", sagte Goretzka. Er äußerte sich auch zur Müller-Aktion: "Man muss sich ja nur anschauen, wie der Junge aussah, das sah nicht gut aus. Ich glaube, das wurde noch auf dem Platz genäht."

Müller versuchte, sich noch im Stadion beim Amsterdamer zu entschuldigen. Doch der war nicht mehr in der Kabine, als Müller als einer letzten Münchner aus dem Stadion ging. Der Kung-Fu-Tritt sorgte nicht für den ersten Platzverweis Müllers in der Königsklasse. Am 21. Oktober 2009 hatte er beim 1:2 bei Girondins Bordeaux schon einmal Gelb-Rot gesehen. Müller wird den Münchnern im kommenden Jahr erst einmal in der Champions League fehlen.

Auch sportlich ein Thriller

„Das war sicherlich eine extrem emotionale Europapokal-Nacht, die wir erlebt haben“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Neben den Bayern schafften am Mittwoch auch Manchester City (2:1 gegen Hoffenheim mit Florian Grillitsch) und Juventus Turin trotz einer 1:2-Niederlage bei den Young Boys Bern den Gruppensieg. Das Trio wird bei der Auslosung am Montag in Nyon so wie Titelverteidiger Real Madrid, FC Barcelona, Borussia Dortmund, Paris Saint-Germain und FC Porto aus Topf eins gezogen. Für 'Barca' war es bereits der 20. Gruppensieg in der Königsklasse, dahinter folgen Real Madrid (16) sowie Bayern und Manchester United (je 15).

Am Mittwoch waren zunächst aber die Nerven strapaziert worden. „Ich hab leichte Herzrhythmusstörungen“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. „Für die Zuschauer war das ein richtig gutes Spiel, aber auf der Bank braucht man Nerven.“

Robert Lewandowski hatte die Bayern mit ÖFB-Star David Alaba in Führung gebracht (13.). Dusan Tadic (61., 82.) drehte zwischenzeitlich das Spiel, ehe Lewandowski mit seinem achten CL-Treffer in dieser Saison (87./Foulelfmeter) und Kingsley Coman (90.) dem deutschen Meister Tabellenplatz eins sicherten. Daran änderte auch der Ausgleich von Nicolas Tagliafico (95.) nichts mehr. Zudem wurden der österreichische Ajax-Verteidiger Maximilian Wöber (67.) und der Münchner Thomas Müller (75.) jeweils gerechtfertigt mit Rot vom Platz gestellt.

Bayern-Trainer Niko Kovac war trotzdem erfreut. „Wir haben heute ein absolut tolles Fußballspiel erlebt von zwei Mannschaften, die auf einem hohen Niveau gespielt haben“, sagte der 47-Jährige, der zum dritten Mal nacheinander auf dieselbe Startformation vertraute. Beim Blick auf die Auslosung des Achtelfinales mit den möglichen Gegnern Atletico Madrid, FC Liverpool, Olympique Lyon, Manchester United, AS Roma und Tottenham Hotspur meinte er lapidar: „Es gibt genug Hochkaräter. Von daher es ist gehupft wie gezupft. Aber man hat den einen kleineren Vorteil, dass man das zweite Spiel zu Hause spielt.“

Zufrieden war aber auch Ajax-Coach Erik Ten Hag, dessen Mannschaft die Gruppenphase ohne Niederlage überstanden hat. „Wir können sehr stolz auf unsere Kampagne sein. Es ist uns auch wieder gelungen, mit einer europäischen Spitzenmannschaft wie den Bayern mitzuhalten“, erklärte Ten Hag.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FBL-EUR-C1-AJAX-BAYERN-MUNICH
Best of Foul

Autsch

Fußball-International

Champions League: Die Bayern zittern sich zum Gruppensieg

Der FC Bayern und Ajax Amsterdam trennten sich 3:3. David Alaba und Co. beendeten die Gruppenphase auf Platz eins, für die unschönste Szene des Abends sorgte ÖFB-Teamspieler Maximilian Wöber.
Fußball-International

Champions League: Real Madrid blamiert sich gegen Moskau

Der Titelverteidiger verlor zum Abschluss der Gruppenphase zuhause gegen ZSKA Moskau.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.