Europa League: Rapid darf in Europa jubeln

Ljubicic nach dem erfolgreichen Torschuss.
Ljubicic nach dem erfolgreichen Torschuss.GEPA pictures
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Die Hütteldorfer besiegten die Glasgow Rangers mit 1:0 und stehen zum zweiten Mal in der K.o.-Phase. Die Entscheidung fiel wieder durch einen Joker in der Rapid-Viertelstunde.

Rapid und der Europacup, das funktioniert in dieser Saison. Joker Dejan Ljubicic besiegelte den 1:0-Erfolg gegen die Glasgow Rangers, schon ein Remis hätte den Hütteldorfern zum Aufstieg ins Sechzehntelfinale genügt. „Mein bisher schönster Tag als Rapid-Trainer. Die Jungs haben alles gegeben, und dieses Publikum hat es ein bisschen leichter gemacht“, sagte Dietmar Kühbauer.

2500 schottische Fans hatten auf offiziellem Weg Tickets für die Partie ergattert, doch deutlich mehr traten die Reise nach Wien an und machten sich am Schwedenplatz, in der U-Bahn und vor dem Block West bemerkbar. Im Allianz Stadion aber übernahmen dann die Rapid-Anhänger das Kommando und setzten auch ein starkes Zeichen der Mitmenschlichkeit: Im Rahmen von „Wiener helfen Wienern“ wurden 82.300 Euro für die „Aktion Kinderherz“ gesammelt.

Mit dem Gebotenen auf den Rängen konnte das auf dem Rasen nicht mithalten. Das lag zum einen am Grün selbst, das trotz Schonung in Form der verlegten Abschlusstrainings bald einem durchgepflügten Acker glich. Zum anderen stehen weder Rapid, zumindest in der aktuellen Form, noch die Rangers für große Spielkultur. Also wechselten sich hohe Pässe ins Nirgendwo, erschreckende Ballverluste und der ein oder andere waghalsige Rückpass ab.

Glück vor der Pause

Zumindest Einsatz und Kampfgeist stimmten auf beiden Seiten, das Resultat war somit eine intensive, aber chancenarme Partie. Vor der Pause wurde es nur einmal richtig brenzlig: Nach einem Freistoß köpfelte Goldson an die Latte, Rapid-Keeper Strebinger wäre ohne Chance gewesen (21.). Seine Vorderleute strahlten hingegen null Gefahr aus, gaben nicht einen Schuss auf das gegnerische Tor ab.

Zur Halbzeit reagierte Kühbauer und brachte erst Knasmüllner, dann Schobesberger – Rapids Offensive erwachte zum Leben. Knasmüllner verzeichnete die ersten zwei Abschlüsse, beide Male hatte Rangers-Schlussmann McGregor keine Probleme (52., 63.). Größter Trumpf der Grün-Weißen aber blieb die Uhr, denn mit jeder Minute wuchs der Druck auf die Schotten, die für den Aufstieg auf einen Sieg angewiesen waren. Wirklichen Druck konnten die Gäste ohnehin nicht erzeugen, vielmehr begannen die Hütteldorfer endlich die gebotenen Freiräume besser zu bespielen. Zu viele einfache Fehler aber machten die meisten Bemühungen zunichte.

Doch dann kam die Rapid-Viertelstunde und wie schon zuletzt in Moskau schlug Grün-Weiß eiskalt zu. Nach einem schlechten Abschlag kam der Ball schnell zum kurz zuvor eingewechselten Ljubicic und der schloss ab (84.). Das Gegentor machte die letzte Hoffnung der Rangers zunichte, die Hütteldorfer durften den frenetischen Jubel ihrer Fans genießen.

Grün-Weiß spielt zum zweiten Mal nach 2016 wie Salzburg im Frühjahr noch in der Europa League. Da Villarreal das Parallelspiel gegen Spartak Moskau 2:0 gewann, wurde es der zweite Tabellenplatz. Bei der Auslosung für das Sechzehntelfinale (Spieltermine 14./21. Februar) am Montag sind Kaliber wie Arsenal, Chelsea oder Inter mögliche Gegner. Zudem darf sich Rapid über 1,07 Millionen Euro an Prämien freuen.

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