Fußball: Salzburg wirft den Sieg im Westderby weg

Spaetestens bei Wacker-Torwart Egger war immer Schluss
Spaetestens bei Wacker-Torwart Egger war immer Schluss(c) APA/ROBERT PARIGGER (Robert Parigger)
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Die Moniz-Elf vergibt in Innsbruck Chancen en masse und muss sich mit einem 1:1 begnügen. Alleine Soriano hätte für einen Kantersieg sorgen können. Die Admira dämpft die Kapfenberger Hoffnungen.

Vizemeister Salzburg hat den großen Befreiungsschlag am Mittwoch trotz einer spielerisch überzeugenden Leistung verpasst. Die klar überlegenen Salzburger kamen im Nachtragsspiel der Fußball-Bundesliga wegen zahlreicher vergebener Chancen nicht über ein 1:1 bei Wacker Innsbruck hinaus. Der Titelfavorit geht damit als Zweiter mit drei Punkten Rückstand in den großen Schlager am Samstag gegen Tabellenführer Rapid. Die Tore erzielten Alexander Hauser (42.) bzw. Jakob Jantscher (32.).

Salzburg-Trainer Ricardo Moniz steht weiterhin unter Druck. Der Niederländer verzichtete nach dessen nächtlichem Ausflug wie angekündigt auf Jungverteidiger Martin Hinteregger. Dazu fehlten neben dem verletzten Christoph Leitgeb auch die erkrankten Dusan Svento, Petri Pasanen und Simon Cziommer. ÖFB-Teamspieler Franz Schiemer musste mit einer Knieverletzung schon vor der Pause vom schwer bespielbaren Platz (39.).

Die neue Innenverteidigung bildeten Rasmus Lindgren und Ibrahim Sekagya, der statt Hinteregger als Kapitän fungierte. Davor überzeugten David Mendes und der Brasilianer Cristiano im zentralen Mittelfeld. Die Salzburger drängten von Beginn an, vermochten ihre klaren Torchancen aber nicht zu nutzen. Jantscher klopfte schon vor seinem Tor zweimal an, schoss aber einmal rechts am Tor vorbei (4.) und einmal drüber (30.).

Die größte Chance, eine hundertprozentige, ließ Solostürmer Jonathan Soriano aus, der nach Vorarbeit von Ulmer und Leonardo alleine im Strafraum das Tor verfehlte (20.). Zuvor hatte der Neuzugang vom FC Barcelona B, der trotz fünf klaren Gelegenheiten noch immer auf seinen ersten Pflichtspieltreffer für Salzburg wartet, nur das Außennetz getroffen (17.). Einen Sekagya-Kopfball nach einem Corner parierte Markus Egger, der erneut den von einer Grippe geschwächten Szabolcs Safar im Wacker-Tor vertrat (14.).

Bei Jantschers Treffer war Egger machtlos. Den Schuss des ÖFB-Teamspielers nach einem Abpraller blockte Wacker-Verteidiger Inaki Bea mit der Hand, der Ball sprang über den Keeper ins Tor. Die zahlreichen zuvor vergebenen Chancen der Salzburger rächten sich allerdings, als Hauser zur Freude der 5500 Zuschauer den ersten Torschuss der Innsbrucker aus 20 Metern versenkte.

Am Spielgeschehen änderte der Ausgleich wenig. Salzburg dominierte auch nach Seitenwechsel, vergab aber eine Großchance nach der anderen. Alleine Soriano scheiterte gleich dreimal in aussichtsreicher Position (51., 71., 75.), Lindgren war nach einem missglückten Leonardo-Schuss überrascht (55.). Ein Volley von Georg Teigl ging knapp am Tor vorbei (67.), einen Querpass des Flügelspielers entschärfte Egger in höchster Not (68.).

Letzte verzweifelte Versuche von Leonardo und Soriano wurden abgeblockt (90.). Auf der Gegenseite tauchte Wacker-Stürmer Miran Burgic nur zweimal gefährlich vor Salzburg-Keeper Alexander Walke auf (60., 80.). Für die Innsbrucker reichte es dennoch mit einigem Glück zum vierten Punktegewinn gegen Salzburg in den vergangenen fünf Duellen. Schon im Oktober in Salzburg hatten die Tiroler den Bullen im Westderby ein 1:1 abgetrotzt.

Admira siegt erneut

Im zweiten Nachtragsspiel aus der 20. Runde dämpfte die Admira die Hoffnungen der Kapfenberger im Abstiegskampf, siegte 3:1 und ist wieder oben dabei. Elsneg hatte die Gäste in der 27. Minute zwar in Führung gebracht, Sabitzer (44.) und Schwab (65., 75.) gelang aber noch die Wende. Den Steirern fehlen weiter zehn Punkte auf den rettenden neunten Tabellenplatz.

In den ersten 30 Minuten hatte noch wenig auf den zweiten Sieg der Südstädter in Folge hingedeutet. Mit der Referenz von vier Punkten aus den ersten beiden Frühjahrspartien begannen die Kapfenberger voller Selbstvertrauen und kamen der Führung schon in der 8. Minute nahe. Lovin spielte Babangida frei, doch der Nigerianer scheiterte an Admira-Goalie Tischler.

An der Spielfreude Babangidas änderte die vergebene Chance nichts - angetrieben vom starken Offensivspieler schnürten die Kapfenberger die Gastgeber in deren Hälfte ein, der Lohn war das 1:0 in der 27. Minute. Babagida setzte Grgic auf der rechten Seite ein, dessen Querpass verwertete Elsneg aus kurzer Distanz.

Danach aber geriet Sand ins Getriebe der Obersteirer, was die stark ersatzgeschwächte Admira, die kurzfristig auch noch auf den angeschlagenen Jezek verzichten musste, mit ihrem ersten gelungenen Angriff prompt ausnützte. Im Zuge eines Konters flankte Hosiner mit Übersicht auf Sabitzer. Der 17-Jährige nahm sich den Ball mit der Brust herunter und erzielte mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck seinen ersten Bundesliga-Treffer im achten Einsatz.

Nach dem Seitenwechsel prüfte Hosiner mit einem strammen Schuss Kapfenberg-Schlussmann Wolf (47.), anschließend gab es zweimal Elfmeter-Alarm im Admira-Strafraum. Zunächst kreuzten sich die Wege von Tischler und Nathan Junior (53.), dann ließ Tischler eine Freistoßflanke von Sahanek fallen, woraufhin der einschussbereite Nathan Junior vom Admira-Goalie wohl mit unsauberen Mitteln am Abschluss gehindert wurde. Die Pfeife von Schiedsrichter Drachta blieb allerdings zweimal stumm.

In der 65. Minute drehte sich die Partie endgültig zugunsten der Admira. Ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Schicker landete an der Querlatte, den abspringenden Ball verwertete Schwab via Innenstange zum 2:1. Zehn Minuten später sorgte der Mittelfeldspieler aus einem Konter mit einem Schlenzer für die endgültige Entscheidung. Bei den Kapfenbergern war danach die Luft draußen - vom Anschlusstreffer waren die "Falken" in der Schlussphase weiter entfernt als die Admira vom 4:1. Daran änderte auch das Liga-Comeback von Kuljic ab der 68. Minute nichts mehr.

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(APA/Red.)

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