Champions League: Der „Krise“ mit vierzehn Toren enteilt

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In München herrscht nach dem 7:0 gegen Basel Jubelstimmung. Für das Viertelfinale gibt es trotzdem Wünsche: „Bloß nicht Barcelona oder Real Madrid.“

München/Fin. Nach dem höchsten Sieg in der Champions League ist das Selbstvertrauen des FC Bayern München wieder in die gewohnten Sphären zurückgekehrt. Von Krise war doch nie die Rede, Jupp Heynckes ist ohnehin der beste Trainer der Welt und auch alle Bayern-Spieler hätten nie an sich gezweifelt – nach zwei Kantersiegen sind alle Diskussionen der vergangenen Wochen Schall und Rauch.

Bei keinem anderen Klub der Welt, nicht einmal bei Real Madrid, schlägt die Stimmung so schnell um wie beim „FC Hollywood“. Allerdings folgte dem 7:1 gegen Hoffenheim nun ein wirklich beeindruckendes 7:0-Schützenfest gegen Basel, der Sprung von ganz unten nach ganz oben ging rasant schnell. Nur Klubchef Uli Hoeneß will den medialen Hohn der vergangenen Wochen, zum Wohl seiner Schützlinge, nicht vergessen. „Ich kann dem nicht viel abgewinnen, was die Medien da machen. Vor vierzehn Tagen waren alle Bratwürste, jetzt sollen alle Super-Stars sein...“

Trotz des Kantersieges ist bei den Bayern bei der Viertelfinal-Auslosung am Freitag in Nyon aber nicht jeder Gegner erwünscht. Es scheint, als wäre ein Hauch Realismus im Klub eingekehrt. So muss die Aussage von Kapitän Philip Lahm verstanden werden: „Die Topfavoriten sind immer noch Barcelona und Real Madrid. Es wäre schön, wenn wir denen aus dem Weg gehen könnten.“

Lob für David Alaba

Im Uefa-Büro werden die Viertelfinalduelle und die möglichen Halbfinalpaarungen auf dem Weg ins Finale in München am 19. Mai ausgelost. Im Topf sind neben vermeintlich leichteren Gegnern wie Nikosia oder Benfica auch Titelverteidiger Barcelona oder Milan. „Besser Barcelona und Real kommen noch nicht“, sagte Arjen Robben. Dem widersprach allerdings Franck Ribery: „Wir sind der FC Bayern und haben keine Angst.“

Für Basel zum Fürchten war vor allem Mario Gomez. Der 26-Jährige verpasste den Fünftorerekord von Lionel Messi, den der Argentinier vor einer Woche beim 7:1 gegen Leverkusen aufgestellt hatte, nur um einen Treffer. Mit zehn Toren ist Gomez hinter Messi (zwölf Tore) aktuell zweitbester Torschütze in der Königsklasse.

Die Schlagzeilen gehörten aber nicht nur Gomez, sondern auch David Alaba. Jupp Heynckes war von der Vorstellung des 19-jährigen Wieners schwer beeindruckt. Österreichs Fußballer des Jahres habe eine „Superleistung“ abgeliefert. „Der Junge brennt. Ich musste ihn im Training bremsen“, erzählte Heynckes.

Gegen Hoffenheim und Basel agierte der 19-Jährige als linker Verteidiger, Heynckes sieht Alaba zwar als Mittelfeldspieler, will ihn aber vorläufig weiterhin in der Abwehr einsetzen. „Er macht das so, als hätte er immer schon links in der Viererkette gespielt.“ Also halte er an seiner Aufstellung fest.

Für Inter Mailand endete der Champions-League-Traum im Achtelfinale. Marseille stieg mit 2:2 dank Auswärtstorregel auf.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2012)

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